Was musste die Innenstadt in Karlsruhe die letzten Jahre alles durchmachen: Baustelle über Baustelle wegen der Kombilösung, Corona und dann noch oben drauf die Energiekrise – Besuchermagnete sind jedenfalls etwas anderes. Und trotzdem blicken die Stadt Karlsruhe und weitere Verantwortliche aus Handel und Gastronomie auf ein erfolgreiches Jahr mit steigenden Besucherzahlen und mehr Umsatz.
Das kommende Jahr soll sogar noch besser werden, so jedenfalls Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Warum haben so viele Städte große Probleme mit toten Innenstädten und Leerstand von Geschäften? Kleidung, Möbel und sogar Lebensmittel lassen sich schon seit langer Zeit von zu Hause über das Internet bestellen.
Onlineshopping auf dem Vormarsch
Genau das machen immer mehr Menschen und nicht erst seit der Coronazeit. In Karlsruhe ist trotzdem im letzten Jahr die Innenstadt immer beliebter und belebter geworden.
"Das ist ein beeindruckendes Beispiel perfekt funktionierender Kooperation!"
Besonders gut sei diese funktionierende Kooperation am Beispiel des Christkindlesmarkts in Karlsruhe zu sehen. Ohne gute Zusammenarbeit hätte es nicht so reibungslos geklappt. Frank Mentrup schwärmt, dass das Angebot auf dem Markt Besucherinnen und Besucher aus ganz Baden-Württemberg und sogar aus der Schweiz nach Karlsruhe gelockt hat.
Weihnachtsmarkt teilweise sogar auf Niveau von 2019
Martin Wacker von der Karlsruher Marketing und Event GmbH unterstreicht diesen Erfolg mit eindeutigen Besucherzahlen des Weihnachtsmarkts.
"Im Vorjahr waren es rund 300.000, [...] in diesem Jahr waren es eine Million Menschen. Und punktuell wurden sogar die Zahlen von 2019 erreicht."
Also teilweise sogar ein Vor-Corona-Niveau. Das ist nicht nur gut für Schaustellerinnen und Schausteller. Mehr Menschen in der Innenstadt heißt auch mehr Umsatz im Einzelhandel und in der Gastronomie. Die Stadt als Bühne zu sehen und damit viele Menschen anzulocken, dieses Konzept scheint den Trend der sterbenden Innenstadt umzukehren.
Pfalz und Social Media sind entscheidend
Für Karlsruhe liege das unter anderem an einem verbesserten Social Media Auftritt. Außerdem ist für Martin Wacker eine Region ganz entscheidend für die hohen Besucherzahlen. Die gezielte Werbung in der Pfalz habe viel ausgemacht.
"Haben aus der Pfalz einen unglaublichen Zulauf gehabt."
Und vielleicht kommen die Pfälzer auch zu den vielen weiteren Feierlichkeiten in diesem Jahr. Zum Beispiel zum Karlsruher Stadtgeburtstag im Juni oder zu den Schlosslichtspielen ab August. Bei all den guten Nachrichten, gibt es dann aber doch einen kleinen Wermutstropfen: Die Rollschuhbahn vor dem Schloss. Diese war zwar ein guter Ersatz für die echte Eisbahn, aber auch nicht mehr.
Ob es sie nächstes Jahr wieder geben wird oder dann wieder eine echte "Eiszeit" herrscht, das werde noch entschieden. Angedacht sind beispielsweise hybride Konzepte, also halb Eis, halb Plastik, oder eine verbesserte Wärmedämmung um Energie zu sparen.