Von Sonntag an macht die evangelische Kirche und das Diakonische Werk in Karlsruhe wieder ein Angebot für Bedürftige. Neben der Versorgung mit Essen, Kleidung oder der ärztlichen Sprechstunde will die Karlsruher Vesperkirche ein Ort der Begegnung sein. Kommen kann in den folgenden vier Wochen jeder, egal ob arm oder reich, einsam oder mit Familie, mit oder ohne Wohnung.
Vesperkirche bietet auch Kleiderkammer
Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr besonders viele Menschen in der Johanniskirche am Werderplatz in der Karlsruher Südstadt. Wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten sei das kostenfreie Essen wichtiger denn je, so Projektleiterin und Pfarrerin Lara Pflaumbaum.
Und es werden auch in diesem Jahr wieder viele Ehrenamtliche aktiv sein. Pro Tag werden 40 bis 50 Menschen bei der Essensausgabe, dem Schmieren der Vesperbrote und der sonstigen Organisation helfen. Nach eigenen Angaben spüren die Organisatoren von Jahr zu Jahr, wie das Problembewusstsein für Menschen in Armut wächst. Über das Jahr hinweg haben neben dem vierköpfigen, hauptamtlichen Planungsteam etwa 400 Menschen die Vesperkirche unterstützt.
"Es ist herzerwärmend mitzukriegen, wie viele Menschen bereit sind, sich für andere einzusetzen."
Wie in den letzten beiden Jahren setzt man wieder auf eine "Ausgabestraße", bei der das Essen außerhalb der Kirche verteilt und verzehrt wird. In der beheizten Kirche gibt es die Möglichkeit, an Kleidung zu kommen und sich in Sitzgruppen aufzuwärmen.
Arzt und Tierärztin behandeln kostenlos
Auch eine Tierärztin wird wieder einmal pro Woche eine Sprechstunde anbieten, die in den vergangenen Jahren immer stark besucht war. Ab der zweiten Woche wird eine Arztsprechstunde stattfinden. Eine Friseurschule schneidet kostenlos Haare.
Weitere Angebote, wie ein Konzert, Glücksrad mit Preisen und Gottesdienste wird es ebenfalls geben. Die Vesperkirche läuft bis 5. Februar und ist täglich von 10:30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Manche der Aktionen, wie der Tierarztbesuch, finden gesondert davon am Nachmittag statt.