Demo von der Gewerkschaft Verdi zum Frauentag auf dem Marktplatz in Karlsruhe (Foto: SWR, SWR, Fabiola Gerber)

Tarifkonflikt der Beschäftigten in sozialen Berufen

ver.di ruft zu Kita-Streiks am Weltfrauentag auf und fordert gerechte Bezahlung

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Für bessere Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen - dafür haben am Weltfrauentag mehr als 300 Menschen auf dem Marktplatz in Karlsruhe demonstriert.

"Liebe Eltern, heute bleibt die Kita geschlossen!" - die Gewerkschaft ver.di hatte zum internationalen Frauentag zu Warnstreiks aufgerufen. Hintergrund ist der Tarifkonflikt der Beschäftigten in sozialen Berufen und in der Erziehung.

Verdi kritisiert ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern

Bewusst hatte Verdi die Warnstreiks auf den Weltfrauentag gelegt, um auch auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Bundesweit seien 85 Prozent der Beschäftigten in Kitas, Schulkindbetreuung, sozialen Diensten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen Frauen, so die Gewerkschaft. In den kommunalen Karlsruher Kitas sei der Anteil der weiblichen Beschäftigten nach Angaben der Gewerkschaft sogar noch deutlich höher.

Baden-Württemberg

ver.di-Aktion am Weltfrauentag Kita-Warnstreiks in Baden-Württemberg: Erzieherinnen legen Arbeit nieder

Für bessere Arbeitsbedingungen haben am Dienstag Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst gekämpft. Nicht nur in Stuttgart und Mannheim blieben viele Kitas geschlossen.

"Soziale Erziehungsberufe sind typische Frauenberufe. Das heißt auch, dass Frauen dort weniger verdienen - auch im Vergleich zu Männern in technischen Berufen", betonte Amely Poll, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin bei Verdi Mittelbaden. ver.di fordert unter anderem, dass auch die Vor- und Nachbereitungszeiten ordentlich geregelt werden.

"Wenn wir wollen, dass die Gesellschaft besser funktioniert, dann müssen wir mehr Geld in das System bringen - in den sozialen Erziehungsdienst, in die Pflege."

Bei dem Aktionstag und der Demonstration durch die Innenstadt in Karlsruhe waren neben Verdi auch mehrer Frauengruppen beteiligt.

Neue Tarifverhandlungen mit kommunalen Arbeitgebern

Die nächsten bundesweiten Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern in Potsdam soll es am 21. und 22. März sowie am 16. und 17. Mai geben. Betroffen sind laut ver.di zwischen Main und Bodensee 45.000 Erzieherinnen in kommunalen Kitas sowie knapp 60.000 in Einrichtungen freier Träger. Hinzu kommen 32.000 Beschäftigte in sozialen Diensten und Einrichtungen.

Heilbronn

Hohe Bereitschaft für Wanrstreiks in Heilbronn Ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen für Erzieher

Rund 100 Menschen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst haben am Weltfrauentag die Arbeit niedergelegt und sich am Bollwerksturm in Heilbronn versammelt.

Ulm

Forderung des Kreisfrauenrats Ostalb Equal Pay Day: "Männer müssen in Partnerschaft mehr mitziehen"

Frauen verdienen rund 18 Prozent weniger als Männer. Der Verein Kreisfrauenrat Ostalb fordert ein Umdenken der ganzen Gesellschaft. Die Lösung liege auch in der Familie.

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SWR