Die Saalbachwiesen zwischen Hambrücken, Waghäusel und Karlsdorf.  (Foto: Pressestelle, RP Karlsruhe Klüber Medien, )

Regierungspräsidium sichert großes Rückzugsgebiet

Veränderungssperre für geplantes Naturschutzgebiet Saalbachwiesen bei Hambrücken

Stand
AUTOR/IN
Jürgen Essig

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat eine Veränderungssperre für das geplante Naturschutzgebiet Saalbachniederung erlassen. Damit sollen schädliche Nutzungsänderungen verhindert werden.

Eigentlich will das Karlsruher Regierungspräsidium ein 1.000 Hektar großes Naturschutzgebiet unter Einbeziehung des angrenzenden Waldes ausweisen. Dagegen sträubt sich aber Forstminister Peter Hauck noch, die Gespräche laufen aber, heißt es aus dem Regierungspräsidium.

Die Saalbachniederung mit Flachwassergebiet und Wiesen und Feldern (Foto: Pressestelle, NABU Hambrücken)
Die Saalbachniederung mit Flachwassergebiet

Mögliche Bahntrasse Mannheim- Karlsruhe soll hier verhindert werden

Das geplante Naturschutzgebiet wird von allen umliegenden Kommunen gewünscht und unterstützt. Die Veränderungssperre soll auch eine mögliche Trasse des Bahnprojektes Mannheim-Karlsruhe durch das Gebiet verhindern. Die Sicherstellung umfasst räumlich den potentiell gefährdeten Bereich des Offenlands der Saalbachniederung und des Waldbereichs um den Kiessee Karlsdorf. Die einstweilige Sicherstellung erlaubt es der Naturschutzverwaltung, einzelne Grundstücke anzukaufen oder das Vorkaufsrecht auszuüben.

Ein Gewässer mit Schilf und Bäumen im Hintergrund (Foto: SWR, Jürgen Essig)
Artenschutzprojekt in der Saalbachniederung bei Hambrücken

Einzigartiger Rast- und Brutplatz für Vögel

Schutzzweck ist die Sicherung der wertvollen Grünland-, Gewässer und Feuchtbereiche der Saalbachaue, einschließlich des Flachwasserkomplexes bei der Zwölfmorgenschleuse, der extensiv genutzten Ackerflächen, der Mosaike unterschiedlicher Lebensräume sowie Brachen und Saumstrukturen, insbesondere mit ihren Austauschbeziehungen zum Wald.

Die Saalbachniederung ist ein einzigartiger und überregional äußerst bedeutsamer Rast- und Brutplatz der Vogelwelt und Lebensraum zahlreicher seltener und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Sie umfasst eine der größten noch zusammenhängenden Wiesenflächen der nordbadischen Rheinebene und stellt einen der letzten großen unzerschnittenen Landschaftsräume in dieser Region dar. Aus diesem Grund soll das Naturjuwel auch den höchsten Schutz als Naturschutzgebiet erhalten.

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Jürgen Essig