Eigentlich sollte am Dienstag das Urteil vor dem Baden-Badener Landgericht fallen. Dieses verzögert sich aber, da die Beweisaufnahme sich ungeplant in die Länge zieht. Angeklagt ist der 40-jährige Stiefvater eines Mädchens. Er befindet sich derzeit in Haft in Offenburg und wird beschuldigt, seine Stieftochter über 200 Mal sexuell missbraucht zu haben.
SWR Reporter Oliver Grimm zum Prozess am Landgericht Baden-Baden:
Der Missbrauch soll sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckt haben. Vor der Jugendschutzkammer des Baden-Badener Landgerichts wird dem verheirateten Familienvater vorgeworfen in den Jahren 2016 bis 2021 seine Stieftochter sexuell missbraucht zu haben. In über 100 Fällen spricht die Anklage von schwerem sexuellem Missbrauch.
Angeklagter schweigt bei Prozessauftakt
Der Angeklagte äußerte sich zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen. Er machte lediglich Angaben zu seiner Person und seinen Familienverhältnissen. Der Prozess war auf insgesamt vier Tage angesetzt.
Mädchen lebte jahrelang mit dem Verdächtigen im selben Haus
Die Taten sollen in einem Haus in Forbach im Murgtal begangen worden sein, so die Staatsanwaltschaft am ersten Prozesstag vor dem Baden-Badener Landgericht. Zu Beginn der Taten war das Kind zehn Jahre alt. Das Mädchen lebte mit dem Angeklagten, seiner leiblichen Mutter und zwei Stiefgeschwistern in einem Haus.