Die Anklage hatte für den Gold-Diebstahl zunächst vier Jahre und neun Monate Gefängnisstrafe gefordert. Ursprünglich ging es in dem Verfahren um über 60 Einzelfälle und gestohlenes Gold im Wert von 1,7 Millionen Euro. Davon hatte der Angeklagte 27 Fälle eingeräumt. Die anderen Fälle wurden am Freitag in ein anderes Verfahren abgetrennt. Allein der Schaden bei den von ihm gestandenen Fällen wird auf rund 960.000 Euro beziffert.
Verhandlung in Pforzheim war mehrfach unterbrochen
Dem heute 50-Jährigen wird vorgeworfen, als Mitarbeiter der Firma die Goldspäne über Jahre hinweg bei Sägearbeiten in einer Trauringfabrik gestohlen zu haben. Der Prozess wurde am Freitagvormittag zwei Mal unterbrochen und erst gegen Mittag wieder mit den Plädoyers fortgesetzt.
In der Gartenhütte zu Goldbarren eingeschmolzen
Der Mann soll die Goldspäne aus der Firma geschmuggelt haben. Zwischen Sommer 2017 und Dezember 2021 soll er das gestohlene Metall immer wieder in eine Gartenhütte geschafft und dort zu Goldbarren eingeschmolzen haben. Das Gold soll er zu einem Wert von 1,1 Millionen Euro weiter verkauft haben.
Angeklagter legt Teilgeständnis ab
Einen Teil der Taten hat der Angeklagte gestanden. Die restlichen Goldverkäufe würden nicht aus den Pforzheimer Beständen stammen, so der 50-Jährige im Prozess. Er habe sie lediglich im Auftrag eines Freundes an einen Hehler vermittelt. Um diese Fälle soll es in einem gesonderten Verfahren gehen.
Strafmildernd hat sich möglicherweise ausgewirkt, dass der Angeklagte 850.000 Euro seinem ehemaligen Arbeitgeber zurückzahlen will. Darauf hatte man sich bereits zivilrechtlich geeinigt. Der Angeklagte sitzt seit vergangenem Dezember in Untersuchungshaft.