Straßenbahnverkehr in Karlsruhe wegen Hitzeschäden eingestellt (Foto: SWR)

Teerartige Fugenmasse geschmolzen

Ursache für Hitzeschäden an Schienen in Karlsruhe ermittelt - Baufirmen sollen zahlen

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Andreas Fauth

Die Ursache für die massiven Hitzeschäden an Schienen und Stadtbahnen in Karlsruhe im vergangenen Sommer war offenbar fehlerhaftes Baumaterial. Das gehe aus Gutachten hervor, so die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK).

Die abgeschlossenen Gutachten würden jetzt belegen, dass die Schäden im Gleisbett im Bereich der Moltkestraße beim Städtischen Klinikum ihren Ausgang genommen hätten, so die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Das dort eingebaute Material sei offensichtlich nicht ausreichend hitzebeständig gewesen. Man werde von den Baufirmen Schadenersatz fordern.

"Die herangezogenen Gutachter und der TÜV Süd haben übereinstimmend ermittelt, dass das verbaute Vergussmaterial klar fehlerhaft und somit ursächlich für den Gesamtschaden war."

Verklebte Schienen legten Stadtbahnverkehr in Karlsruhe lahm

Im Juni des vergangenen Jahres war wegen der Hitze im Gleisbett eine teerartige Fugenmasse geschmolzen. Sie wurde von Stadtbahnen beim Durchfahren weiterverteilt. Gleise und Fahrzeuge verklebten. Der Bahnbetrieb in Karlsruhe musste wegen der aufwendigen Reinigungsarbeiten kurzzeitig eingestellt werden.

Auch danach war der Bahnverkehr in Karlsruhe und Umgebung noch tagelang einegschränkt. Insbesondere die wichtige Ost-West-Achse war betroffen. Busse fuhren zwischenzeitlich als Ersatzverkehr. Laut VBK entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

Problematisches Material wurde nicht mehr verwendet

Die Gutachter hätten zwar nicht mehr ermitteln können, ob der Fehler beim Einbau des Materials oder durch die mangelhafte Vergussmasse an sich entstanden ist, so die Verkehrsbetriebe. Dies sei aber unerheblich, da die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen (ARGE) dafür verantwortlich sei, fehlerfreies Material zu verwenden und dieses fehlerfrei einzubauen.

Um wie viel Geld es genau geht, sagte ein VBK-Sprecher auf Anfrage nicht. Das Unternehmen versicherte, dass die problematische Vergussmasse in den vergangenen Monaten an keiner anderen Stelle im Stadtgebiet mehr bei neuen Baumaßnahmen verwendet worden sei.

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Andreas Fauth