Stromtrasse in Bühl (Foto: SWR, SWR, Patrick Neumann)

Zu nah an den Häusern?

Stromtrasse in Bühl - Sorge und Angst wegen neuer Höchstspannungsleitung

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Patrick Neumann

Von Karlsruhe über Bühl bis zum Kaiserstuhl - so ist der Verlauf der neuen Höchstspannungsleitung geplant. Anwohner aus Bühl gehen dagegen vor Gericht.

Der Netzbetreiber TransnetBW plant entlang der Rheinschiene an einer Höchstspannungsleitung, die viel mehr Strom als bisher führen soll. Die Trasse soll von Daxlanden, einem Stadtteil von Karlsruhe, über Bühl bis zum Kaiserstuhl führen.

In Bühl regt sich seit Bekanntwerden der Pläne vor einigen Jahren Protest von Anwohnern. Sie haben sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Mit dabei sind auch Bernd Schorpp und Eliane Schlömp aus Bühl-Weitenung. An ihren Wohnhäusern führen seit vielen Jahren in etwa 50 Meter Entfernung Stromtrassen vorbei.

Höchstspannungsleitung: Sorge vor elektromagnetischen Felden

Die geplante technische Hochrüstung der Anlagen bereitet den Anwohnern große Sorgen. Sie befürchten wegen elektromagnetischer Felder und Lärm gesundheitliche Beeinträchtigungen.

"Wir haben gesundheitliche Bedenken von der Strahlenbelastung her. Das wird einfach auf die Seite geschoben mit der Begründung: Die gesetzlichen Grenzwerte sind höher."

Über Jahre hinweg haben die Menschen in Bühl-Weitenung zu erreichen versucht, dass die geplante Starkstromtrasse mit mehr Abstand zu den Wohngebieten errichtet wird als geplant.

Holzbank im Garten, dahinter ein Strommast (Foto: SWR, SWR, Patrick Neumann)
Die Strommasten stehen gleich hinter dem Garten

Neue Stromtrasse: Anwohner aus Bühl ziehen gegen Pläne vor Gericht

Jetzt ziehen vier Anwohner gegen den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Karlsruhe vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Allerdings: Die gesetzlich geltenden Grenzwerte werden bei der Planung durch TransnetBW übergenau eingehalten. Eine erneute Änderung der Pläne ist daher nicht vorgesehen, argumentiert TransnetBW:

"Man kann nie alle glücklich machen mit dem, was man vorlegt. Dazu sind einfach zu viele betroffen von dem ganzen Vorhaben."

Haushaltsgeräte, wie beispielsweise ein Fön hätten ein mehrhundertfach stärkeres elektromagnetisches Feld als die geplante Leitung, heißt es vom Netzbetreiber. Transnet betont darüber hinaus weiter, dass es bereits mehrfach Bürgergespräche gegeben habe und dass die vorgelegte Planung bereits ein Kompromiss aufgrund dieser Gespräche sei.

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Bühler fordern mehr Abstand zur Wohnbebauung

Die Bürger von Bühl-Weitenung hoffen nun auf eine salomonische Entscheidung in Leipzig. Auch wenn die Grenzwerte eingehalten würden, sei es doch gut, einen Kompromiss zu finden, der allen gerecht wird, sagen sie.

Sie fordern daher mehr Abstand zur Wohnbebauung und eine Verlegung an der geplanten Höchstspannungstrasse an die Autobahn, wo es keine Wohnbebauung mehr gibt.

"Wir wollen generationsübergreifend handeln. Wir haben alle Kinder, das ist eine reine menschliche Angelegenheit. Wir haben das Schutzgut Mensch an erster Stelle zu bringen."

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