Die Straßenbahnen in Karlsruhe sollen leiser werden. Abhilfe schaffen mobile Schmiersysteme (Foto: Pressestelle, Paul Gärtner KVV)

Mobile Schmiersysteme werden nachgerüstet

Karlsruher Straßenbahnen sollen weniger quietschen

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold (Foto: SWR)

Die Karlsruher Straßenbahnen sollen leiser werden. Die Verkehrsbetriebe AVG und VBK rüsten in den kommenden Monaten die meisten Bahnen mit einem mobilen Schmiersystem nach.

Jeder kennt das teilweise sehr laute und unangenehme Geräusch, das entsteht, wenn in Karlsruhe eine Straßenbahn durch eine enge Gleiskurve fährt. Quietschende Bahnen waren in der Vergangenheit häufiger Grund für Beschwerden und Diskussionen. Bisher gab es an neuralgischen Punkten bereits stationäre Schmiersysteme. Sie sollten die Reibung von Metallrädern auf Metallschienen verringern.


"Uns sind die Anwohnerinnen und Anwohner unserer Gleisstrecken sehr wichtig. Deshalb wollen wir durch eine neue technische Lösung den Lärm in den kommenden Jahren weiter reduzieren."

Der Trick sind mobile Schmieranlagen


Die Karlsruher Verkehrsbetriebe (VBK) wollen mobile Schmieranlagen an ihren Bahnen anbringen. Mit der Nachrüstung soll im Frühjahr 2023 Schritt für Schritt begonnen werden. AVG und VBK versprechen sich davon eine deutliche Lärmminderung. Ganz auszuschließen seien Fahrgeräusche bei den tonnenschweren Fahrzeugen allerdings nie, betont Höglmeier.


Insgesamt müssen mehrere hundert Tram- und Straßenbahnfahrzeuge in Karlsruhe umgerüstet werden. Nur bei einigen wenigen, älteren Fahrzeugen ist eine Umrüstung nicht mehr vorgesehen, da diese Fahrzeuge nur noch eine begrenzte Zeit im Einsatz sind.

Schmiermittel biologisch abbaubar

Versprüht werden sogenannte Trägerstoffe auf Ölbasis, melden die Verkehrsbetriebe. Diese Schmierstoffe seien biologisch abbaubar. Mit einem Sprühmechanismus an den Rädern wird das Schmiermittel auf die Radflächen gebracht und durch die Bewegung auf der Schiene verteilt. Das Mittel komme nur sehr dosiert zum Einsatz, weil die Bahnen im Notfall auch noch bei einer Gefahrenbremsung zum Stehen kommen müssen.