Christopher Street Day (CSD) in Karlsruhe 2022. Ein Regenbogentor wölbt sich vor dem Schloss. (Foto: SWR)

Regenbogenflagge angezündet und Teilnehmer attackiert

Staatsschutz ermittelt nach Zwischenfall bei Karlsruher CSD

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AUTOR/IN
Wolfgang Hörter

Nach einer Schlägerei im Anschluss an die Christopher-Street-Day-Parade ermittelt der Staatsschutz. Eine bis zu 30-köpfige Gruppe soll mehrere Personen verletzt und eine Regenbogenflagge angezündet haben.

Die Täter sollen am Samstag gegen 22 Uhr im Karlsruher Schlosspark eine Menschengruppe angegriffen haben, die zuvor an der CSD-Parade teilgenommen hatte. Dabei kam es zu Schlägen und Tritten. Es wurde wohl auch eine Regenbogenfahne angezündet.

Die Reste einer verbrannten Regenbogenflagge.  (Foto: Privat / Armilla Brandt)
Die Reste der verbrannten Regenbogenflagge. Bei einer Schlägerei nach der Christopher-Street-Day-Parade in Karlsruhe soll diese Flagge verbrannt worden sein.

Weil es sich dabei um eine politisch-weltanschauliche Tat handeln würde, übernimmt der Staatsschutz der Kriminalpolizei Karlsruhe die weiteren Untersuchungen. Bisher konnten trotz Fahndung und vorliegenden Personenbeschreibungen keine Tatverdächtigen ermittelt werden, teilte die Polizei mit.

Vorwürfe gegen die Polizei

Es gibt auch Vorwürfe von verschiedenen Seiten gegen die Polizei. So werde der Vorwurf erhoben, bei dem Zwischenfall vor Ort und in der Folge sei nicht mit der "gebotenen Intensität" ermittelt worden, heißt es in einer Mitteilung des Karlsruher Polizeipräsidiums. Auch dazu laufen kriminalpolizeiliche Ermittlungen, so das Präsidium weiter.

"Ziel ist es, die Abläufe lückenlos aufzuklären und die Fakten festzuhalten."

Polizei sucht Zeugen sowie Foto- und Videoaufnahmen

Dazu sucht die Polizei Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu den Geschehnissen am Samstag in der Zeit um 22 Uhr machen können. Möglicherweise gibt es auch Videoaufnahmen oder Fotos, die in diesem Zusammenhang angefertigt worden sind und der Kriminalpolizei als Beweismittel zur Verfügung gestellt werden können.

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