Rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich an der aktiven Mittagspause am Donnerstag vor dem Klinikum in Karlsbad (Landkreis Karlsruhe) beteiligt. Sie fordern nicht nur 10,5 Prozent mehr Geld, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen.
Beschäftige in Kliniken fordern bessere Bezahlung
Als Beschäftigte im Krankenhaus könne man sich angesichts der Inflation kaum noch eine Wohnung leisten, so eine Krankenschwester der SRH-Klinik in Karlsbad. Pflegepersonal stehe unter großem Druck bei schlechter Bezahlung. Die Überlastung wegen fehlenden Personals dauere auch nach der Corona-Krise an.
Geschäftsführer der Karlsbader Klinik zeigt Verständnis
390 Unterschriften wurden hier bis jetzt gesammelt und während der aktiven Mittagspause am Donnerstag an den Geschäftsführer der Karlsbader Klinik, Jörg Schwarzer, übergeben. Schwarzer zeigte Verständnis für die Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Angesichts rasant steigender Preise seien sie nachvollziebar. Allerdings müsse man das Personal auch weiterhin bezahlen können. Das Problem liege nicht beim SRH-Konzern.
"Sechs Milliarden Euro stehen im Raum. Keiner von uns Krankenhaus-Geschäftsführern weiß, wie die verteilt werden. Das muss jetzt schnell passieren, damit wir zahlungsfähig bleiben!"
Gewerkschaft rechnet mit harter Tarifrunde für SRH-Beschäftigte
Angesichts von Inflation und Krise im Gesundheitswesen handele es sich um die schwierigsten Tarifverhandlungen seit Jahrzehnten, so die Gewerkschaft ver.di. Sie fordert 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Gespräche für die 8.200 Beschäftigten der 13 SRH-Kliniken werden am 27. Januar in der zweiten Runde fortgesetzt.
An ein schnelles Ergebnis glaubt niemand. Ab dem Frühjahr sei mit Streiks zu rechnen, so die Gewerkschaft. Die nächsten Aktionen soll es schon im Februar geben.