Wenige Tage vor Ende der Spargelsaison zieht der Verband der Süddeutschen Spargel- und Erdbeeranbauer in Bruchsal eine positive Bilanz. Nach einem späten Verkaufsstart hätten sich Nachfrage und Preise für Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen gut entwickelt, teilte der Verband mit.
Spargel-Pflanzen haben sich gut erholt
Nach einer desaströsen Ernte im Jahr 2022 sind die Spargelbauern dieses Jahr zufrieden mit den Ergebnissen, so Verbandssprecher Simon Schumacher. Wegen des frühen Saisonendes im vergangenen Jahr hätten sich die Pflanzen gut erholt.
"Die Erzeuger, die darauf achten, leckeren Spargel anzubieten, die achten darauf, dass sie ihre Pflanzen auch schonen."
Das habe sich dieses Jahr mit einem guten Geschmack bemerkbar gemacht. Einige Betriebe würden die Saison deshalb auch dieses Jahr wieder früher beenden - um die Pflanzen zu schonen und nächstes Jahr gute Qualität anbieten zu können.

Spargelpreise wieder gestiegen
Die Preise für Spargel sind dieses Jahr wieder gestiegen. Das sei höheren Produktionskosten geschuldet. Außerdem habe eine gestiegene Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr die Preise steigen lassen.
Spargelanbauer sehen sich zunehmend unter Druck
Trotz der positiven Bilanz sehen sich Spargelanbauer zunehmend unter Druck. Vor allem gestiegene Lohnkosten, beziehungsweise der gestiegene Mindestlohn, machen Betrieben nach eigener Aussage zu schaffen. Ebenso gestiegene Produktionskosten und hohe Standards, die man einhalten müsse.
"Wir sind es gewohnt, uns anzupassen, aber es ist wie bei einem Gummiband: das ist lang flexibel, irgendwann reißt's."
Manche Spargelanbauer fürchten, künftig weniger Spargel und Erdbeeren anbauen zu können. Unter anderem, weil Anbauflächen verkleinert werden. Stefan Schneider, Inhaber des Spargelhofs Schneider in Iffezheim sagt, in der Landwirtschaft sei man es gewohnt, sich anpassen zu müssen, aber gerade für Familienbetriebe sei die Situation schwierig. Er vermutet, dass künftig weniger angeboten wird, weniger Spargel und Erdbeeren produziert werden.
Gestiegene Kosten werden auf den Spargel umgelegt
Otmar Böser vom Spargelhof Böser in Bruchsal erklärt, dass die gestiegenen Kosten auf's Produkt, auf den Spargel, umgelegt werden. Darum sei der Spargel-Preis im Lauf der Saison auch nicht in dem Maß gesunken, wie man das aus den Jahren davor kenne.

2023 sei ein gutes Jahr gewesen, so Böser. Nicht bezogen auf die Menge des Spargels, sondern Geschmack und Qualität betreffend. Man habe keine Überproduktion gehabt, und die Preise seien nicht in den Keller gesunken.