Die Spargelmengen halten sich zum Saisonstart noch sehr in Grenzen. Auf dem Erdbeer- und Spargelhof von Stefan Huber in Iffezheim (Kreis Rastatt) hat am Dienstag die diesjährige Kampagne begonnen. Knapp 200 Kilo Spargel ernteten die Helfer. In der Hauptsaison bringen sie jeden Tag zehnmal so viel nach Hause. Der Spargelbauer spricht von einem verhaltenen Start. Aber Stefan Huber freut sich trotzdem. Denn auch für ihn beginnt mit dem ersten Spargel der Frühling.
Der erste Spargel aus Iffezheim wächst noch unter Dreifach-Folie
Normalerweise wächst bei Außentemperaturen von neun bis elf Grad noch kein Spargel im Freiland. Wie die meisten seiner Kollegen verwendet Stefan Huber für seine frühen Felder aber eine Dreifach-Folienabdeckung. Auf diese Weise schafft er es, auch an einem verhangenen Morgen im März noch Spargel zu ernten.
Die Bodentemperatur lag am Morgen in Iffezheim auf dem Spargelacker bei 17,5 Grad. Das ist völlig ausreichend, denn bei zwölf Grad fängt der Spargel richtig an zu wachsen. Auch wenn die Temperaturen draußen noch einstellig sind. Das ist egal.

Ostern gibt es dann Spargel satt - hoffentlich
Der Start in die Saison Ende März ist durchschnittlich, sagt Landwirt Stefan Huber. Trotzdem sei der Start verhalten. Er habe mit mehr Spargel gerechnet. Der Riesenwuchs, wie er ihn in anderen Jahren um diese Zeit schon hatte, ist offenbar noch nicht am Start. Trotzdem werde sich die Erntemenge nun von Tag zu Tag steigern.
Richtig ausreichende Mengen auch für den Handel erwartet Stefan Huber Anfang bis Mitte April, also noch vor Ostern. Dann werden auch die Preise nachgeben, prognostiziert er. Derzeit kostet sein erster Spargel noch deutlich über 20 Euro und wird auch erst ab Mittwoch in kleinen Mengen im eigenen Hofladen angeboten.
SWR-Reporter Heiner Kunold auf dem Spargelfeld von Landwirt Stefan Huber:
Badische Spargelerzeuger wollen auf Preiserhöhungen verzichten
Spargelfreunde können sich aber trotzdem freuen. Die badischen Erzeuger haben sich darauf verständigt, dass es zum Saisonbeginn in diesem Jahr trotz gestiegener Produktionskosten keine Preiserhöhungen geben soll. Das bestätigt auch der Verband der Spargel- und Erdbeererzeuger in Süddeutschland (VSSE). Man wolle die Verbraucher nicht erschrecken, hieß es.
Spargelpreise zum Saisonbeginn noch deutlich über 20 Euro
Die Preis- und Mengenentwicklung wird beim Spargel vom Wetter der kommenden Wochen abhängen. Wird es kalt und regnerisch, hält sich auch die Kauflust der Verbraucher in Grenzen. Und auch das Spargelwachstum hängt natürlich vom Wetter aber. Wegen Kälte und Regen ging die Saison beispielsweise im vergangenen Jahr auf einigen Feldern schon früher zu Ende.
Hier hoffen die Erzeuger 2025 auf eine Besserung. Wie sich die Preise über die Saison entwickeln, bleibt ebenfalls spannend. Sie werden auf jeden Fall noch nachgeben. Im vergangenen Jahr lagen sie in der Hauptsaison zwischen 8,20 Euro und 9,20 Euro. Eine Prognose für dieses Jahr wäre allerdings zu früh, meinen Verband und Erzeuger übereinstimmend.

Erzeugern machen hohe Betriebskosten zu schaffen
Denn trotz der Vereinbarung, die Preise zu Beginn nicht zu erhöhen, haben die Landwirte höhere Gestehungskosten. Vor allem die Energiepreise, aber auch die Lohnkosten machen die Spargel-Produktion teurer. Der Mindestlohn liegt aktuell bei 12,83 Euro. Das sei für manche Erzeuger nicht mehr rentabel, meint Spargelbauer Stefan Huber aus Iffezheim.
Elf Betriebe haben landesweit seit dem vergangenen Jahr ihre Produktion eingestellt. Er selbst müsse auch über Alternativen nachdenken, wenn die Lohnkosten seiner rund 60 Erntehelfer weiter steigen, sagt Huber.
Momentan allerdings ist die Stimmung bei den Spargelbauern noch gut, bestätigt der Landwirt aus Iffezheim. Seit Tagen sei er mit seinen Helfern immer wieder unterwegs gewesen, um Proben zu stechen. Wenn jetzt noch die Temperaturen in den Nächten steigen, dann werden auch die Spargelmengen richtig ansteigen.