Die allgemeinen und beruflichen öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Karlsruhe erwarten mit 316.000 Schülerinnen und Schülern erneut einen leichten Anstieg. Während die Gemeinschaftsschulen ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Schülerzahlen verzeichnen, nahmen die Anmeldungen an Werkreal- und Hauptschulen um 5,1 Prozent ab. Bei den weiterführenden Schulen bleibt das Gymnasium mit 64.261 Schülerinnen und Schülern die beliebteste Schulart.
Unterrichtsversorgung teilweise schwierig
Die Unterrichtsversorgung bleibt in manchen Regionen schwierig. Unter anderem führten die Pensionierungswelle und steigende Schülerzahlen zu einem hohen Bedarf an Lehrkräften, besonders an Grundschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, so das Regierungspräsidium Karlsruhe. Entlang der Rheinschiene habe dieser Bedarf durch Versetzungen gedeckt werden können. In anderen Regionen konnten nicht alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzt werden - etwa an Gymnasien im Raum Calw oder Pforzheim.
Lehrer an Berufsschulen gesucht
Auch an beruflichen Schulen seien ausgeschriebene Stellen, beispielsweise in den Bereichen Sozialpädagogik, Pflege oder Ingenieurswissenschaften nur schwer zu besetzen. Dennoch gehe man davon aus, dass sich die Unterrichtsversorgung insgesamt verbessere.

Lehrerreserve und befristete Verträge
In allen Schularten wurde eine Lehrerreserve gebildet, so das Regierungspräsidium. Allerdings sei die wegen der angespannten Lage meist schon von Schuljahresbeginn an im Einsatz. Zudem wurden wieder befristete Verträge abgeschlossen, wobei Lehrkräfte auch schulartübergreifend eingesetzt würden. Pensionierte Lehrkräfte kämen zum Einsatz und auch Bewerberinnen und Bewerber ohne Lehramtsausbildung bekämen nach wie vor befristete Verträge, um Engpässe zu beheben.
Weniger Schüler an beruflichen Schulen
Zwar weist das Regierungspräsidium Karlsruhe in seiner Statistik bei den beruflichen Schulen ein Minus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus, doch könne sich die Schülerzahl von aktuell 82.086 noch verändern, da viele Betriebe ihre Auszubildenden erst spät an den beruflichen Schulen anmeldeten.

Mehr Schüler in Vorbereitungsklassen
Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine besuchen teilweise den regulären Unterricht, teilweise aber auch Vorbereitungsklassen. Dort lernen sie Deutsch und bereiten sich für den regulären Unterricht vor. Die Zahl der Schüler in solchen Vorbereitungsklassen hat schon im vergangenen Schuljahr stark zugenommen und wird auch in diesem Jahr noch einmal ansteigen. Genaue Zahlen gibt es laut Regierungspräsidium allerdings noch nicht.

Polizei kontrolliert verstärkt im Rahmen der Aktion "Sicherer Schulweg"
Die Polizei Offenburg - zuständig auch für den Bereich Baden-Baden, Rastatt, Bühl - hat darauf hingewiesen, dass in den kommenden Wochen wieder zehntausende Schülerinnen und Schüler auf den Straßen unterwegs sein werden. Autofahrer sollten daher besonders vorsichtig fahren. Die Polizei werde zu den relevanten Zeiten verstärkt Kontrollen im Rahmen der Aktion "Sicherer Schulweg" durchführen.