Abstrichstäbchen Antigen-Schnelltest (Foto: IMAGO, IMAGO / MiS)

Immer weniger Teststellen

Keine kostenlosen Corona-Tests mehr - Zukunft der Testzentren in Karlsruhe unklar

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AUTOR/IN
Fabiola Germer

Bedeutet das Ende der kostenlosen Corona-Tests ein Ende der Testzentren? Teststellenbetreiber aus Karlsruhe wissen nicht, wie lange sie das Angebot noch aufrecht erhalten können.

Ab dem 11. Oktober werden die Corona-Schnelltests für einige Menschen kostenpflichtig. Einige Betreiber von Teststellen im Großraum Karlsruhe sind sich jedoch unsicher, ob sie das Test-Angebot wie bisher aufrecht erhalten werden. In den ländlichen Regionen gibt es bereits jetzt schon deutlich weniger Testmöglichkeiten, als noch vor einigen Monaten.

Was wird ein Schnelltest kosten?

Nach dem Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests gibt es keinen einheitlichen Preis für die Tests, denn die können von den Betreibern der Teststellen selbst festgelegt werden. Nach aktuellen Informationen können die Kosten pro Test in Karlsruhe, Pforzheim und Bruchsal bei etwa 12 bis 20 Euro liegen.


Geringere Nachfrage nach Schnelltests in Karlsruhe

Einige Betreiber von Corona-Teststellen befürchten, dass sich ab Montag mit der Einführung der kostenpflichten Schnelltests noch weniger Menschen auf das Coronavirus testen lassen werden. Seit die Impfkampagne gegen das Corona-Virus vorangeschritten ist, berichten Inhaber von Apotheken und Testzentren, dass kaum noch Menschen für einen Schnelltest vorbeikommen und sie deutlich weniger Abstriche machen.

Einer dieser Betreiber ist Jörg Stein. Er ist Inhaber einer Apotheke in Karlsruhe. In den vergangenen Monaten habe er über 27.000 Tests gemacht, manchmal mehrere hundert am Tag. Inzwischen sind es aber nur noch vereinzelte Kunden, die einen Test wollen, weswegen er nur noch Abstriche in einem Zeitfenster von zwei Stunden am Tag und mit vorheriger Anmeldung anbietet. In der Apotheke von Jörg Stein liegt der Preis bei 18,90 Euro pro Schnelltest.

Öffnungszeiten werden möglicherweise an Nachfrage angepasst

Auch ein Mitarbeiter einer Corona-Teststelle in Bruchsal bestätigt auf Nachfrage eine ähnliche Situation. Schnelltests soll es dort ab nächster Woche nach wie vor zu den regulären Öffnungszeiten und für 16 Euro pro Test geben, man sei sich aber nicht sicher, ob und wann man die Öffnungszeiten anpassen müsste.

Verunsicherung auch bei der Nachweispflicht

Apothekerin Sabine Bäumer aus Karlsruhe bemerkt ebenfalls, dass immer weniger Kundinnen und Kunden für einen Schnelltest vorbeikommen. Bäumer betreibt sieben Corona-Teststationen in der Karlsruher Innenstadt, in Durlach und in Ettlingen (Kreis Karlsruhe). Auch sie kann noch nicht sagen, wie lange ihre Teststellen geöffnet bleiben können. Hinzu kommt, dass sie nach eigenen Aussagen zu wenige Informationen darüber hat, wie sie die Nachweise für einen kostenlosen Test dokumentieren soll, um diesen später abrechnen zu können. Außerdem hofft sie, dass auch Geimpfte hin und wieder einen Schnelltest machen werden.

"Das Testen ist einer der wichtigsten Bausteine der Pandemie und ich möchte weiterhin Testmöglichkeiten anbieten. Auch Geimpfte können sich infizieren."

Zu wenige Teststellen in ländlichen Gebieten

An einen Schnelltest außerhalb der Stadt zu kommen, gestaltet sich schwieriger, als noch in den letzten Monaten. In Dörfern und ländlichen Regionen gibt es kaum noch Testzentren, spontane Termin für einen Schnelltest sind rar.

Übersicht über Teststellen in Karlsruhe und Pforzheim

Damit Teststellen in Karlsruhe leichter zu finden sind, hat das Landratsamt Karlsruhe eine virtuelle Karte für den Stadt- und Landkreis auf seiner Website. Hier können die Betreiber eigenständig Informationen aktualisieren oder angeben, wenn die Teststation geschlossen wurde. Auch für den Enzkreis und die Stadt Pforzheim gibt es eine Übersicht mit Teststationen.

Für wen sind Schnelltests weiterhin kostenlos?

Laut dem baden-württembergischen Sozialministerium Baden-Württemberg bleiben Schnelltests weiterhin kostenlos für Kinder bis 12 Jahren und Menschen, die aus medizinischen Gründen keine Impfung gegen das Corona-Virus erhalten können. Hinzu kommen Schwangere sowie Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren. Für sie bleiben die Schnelltests bis zum 31. Dezember kostenlos. Auch Stillende können sich bis zum 10. Dezember kostenlos mit einem Schnelltest abstreichen lassen.

Auch Menschen, die wegen einer nachgewiesenen Corona-Infektion in Quarantäne gehen müssen, haben ein Recht auf einen kostenlosen Schnelltest. Er muss dazu dienen, die Quarantäne beenden zu dürfen. Studierende aus dem Ausland, die mit einem in Deutschland nicht anerkannten Impfstoff geimpft wurden, können das Angebot eines kostenlosen Schnelltests bis zum 31. Dezember wahrnehmen.

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Fabiola Germer