Seit 20 Jahren betreibt Christian Striebich in Forbach-Gausbach (Kreis Rastatt) mit etwa 40 Schafen und 30 Ziegen Landschaftspflege. 12 Hektar Land hat er damit wieder zugänglich gemacht, zuvor war das Gebiet von Gehölzen und Sträuchern übersäht. Der gelernte Industriemechaniker macht das als Hobby, er hat eine besondere Beziehung zu seinen Tieren.
"Man kennt jedes Schaf im Detail. Die meisten von ihnen kenne ich von Geburt an."
Doch nun spielt er mit dem Gedanken alles aufzugeben. Der Grund: 2019 hat GW825M das erste Mal seine Herde besucht. Ein Wolf, der seit 2017 dokumentiert im Nordschwarzwald ansässig ist. Mehrere seiner Schafe und Ziegen wurden gerissen. Der Schock war groß. Mit viel Aufwand baute Striebich einen neuen Zaun. Ein Jahr lang ging alles gut. Doch Ende 2021 kam der Wolf erneut. Wieder wurden mehrere Tiere gerissen.
"Es ist einfach nur eine Wut im Bauch. Was man so das ganze Jahr leistet, damit die Tiere bei uns im Stall aufwachsen und groß werden. Es ist einfach nur schrecklich."
Die zuständige Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) monierte Mängel am Zaun des Geheges. Der Landschaftspfleger weist die Kritik zurück. Kilometerlang sei der Zaun, die FVA habe nur fünf kurze Abschnitte bemängelt. Er hat eine andere Theorie, nämlich dass der Wolf gelernt hat über Zäune zu springen.

Ist es ein "Problemwolf"?
Wäre dies der Fall könnte der Jäger schnell zum Gejagten werden. Dann würde er nämlich in die Kategorie Problemwolf eingestuft und zum Abschuss freigegeben werden. Vorerst wird das aber nicht geschehen, weil die alles entscheidende Frage, wie der Wolf die Umzäunung überwindet, nicht geklärt ist.
So lange lebt Schäfer Christian Striebich weiter mit der Angst, dass der Wolf zurückkommen könnte. Wildkameraaufnahmen zeigen, dass er immer noch in der Region unterwegs ist.