50 Plätze durch Umbau und Sanierung

Altes Postgebäude in Gernsbach wird Unterkunft für Flüchtlinge

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Sven Huck
Ein Bild von Sven Huck (Foto: SWR)

Kommunen rechnen mit immer mehr Geflüchteten. In Gernsbach sollen Flüchtlinge künftig im ehemaligen Postgebäude am Bahnhof untergebracht werden. Der Gemeinderat hat zugestimmt.

Die Entscheidung für den rund 1,2 Millionen teuren Umbau des ehemaligen Postgebäudes fiel im Gemeinderat mit großer Mehrheit. Sie wurde notwendig, weil Gernsbach bei der Flüchtlingsaufnahme inzwischen an seine Grenzen stößt.

Noch steht das große dreistöckige Gebäude neben dem Bahnhof zentral in der Innenstadt leer. Ab Mitte kommenden Jahres sollen dort 50 Geflüchtete einziehen.

Steigende Flüchtlingszahlen in Gernsbach erwartet

Momentan sind in Gernsbach (Kreis Rastatt) rund 150 Geflüchtete in städtischen Immobilien untergebracht, so die Verwaltung. Es wird erwartet, dass der Stadt mit rund 14.000 Einwohnern und Einwohnerinnen pro Monat 15 weitere Schutzsuchende zugewiesen werden.

"Wir sind aktuell in einer sehr angespannten Situation, so wie viele andere Kommunen auch. Wir müssen dieses Jahr noch 30 Menschen aufnehmen und nächstes Jahr circa 180."

Container oder Hallenbelegungen nur Notfalloption

Die Stadt Gernsbach will Geflüchtete weiter dezentral unterbringen, auf das Stadtgebiet verteilt. Container oder Hallenbelegungen sollen vermieden werden. Die Verwaltung betont, sie verfolge seit dem Jahr 2015 diese Strategie in überwiegend angemieteten Objekten. So konnten bislang alle zugewiesenen Geflüchteten untergebracht werden. Mit der Ukraine-Krise komme diese Strategie aber an ihre Grenzen.

Neuausrichtung nötig

Eine Neuausrichtung sei nötig, heißt es. Der "Gernsbacher Weg" - so nennt es die Stadtverwaltung. Neben der Anmietung von Wohnungen soll jetzt auch bewusst auf den Umbau städtischer Wohnungen und den Neubau von Wohnungen gesetzt werden. Und dazu gehört auch Sanierung und Umbau der alten Post. Die Stadt sehe die derzeitige Situation mit Sorge, so Bürgermeister Julian Christ. In den kommenden Jahren müssten Millionen Euro in die Hand genommen werden.

"Es handelt sich um eine neue Daueraufgabe und nicht um eine kurze Krise."

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