Die Gemeinde Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe) hatte das Regierungspräsidium kritisiert, unter anderem weil sich in dem Kanal zunehmend Algen gebildet hätten. Daher hatte die Gemeinde das Regierungspräsidium Karlsruhe mehrfach gebeten, den Saalbachkanal auszumähen. Die Behörde wollte damit zunächst warten - nach eigenen Angaben aus Naturschutzgründen.
Regierungspräsidium Karlsruhe rät von Mäharbeiten ab
Als die Vorwürfe öffentlich wurden, habe man das Gewässer von einem Fachbüro untersuchen lassen, so das Regierungspräsidium. Die Ergebnisse liegen nun vor: Bei den vermeintlichen Algen handele es sich um einen Pflanzenteppich aus Wasserlinsen, der die weitere Erwärmung des Gewässers bremse und Fische vor zu starker Sonneneinstrahlung schütze. Der Sauerstoffgehalt im Gewässer sei zudem selbst in den eher sauerstoffarmen Morgenstunden noch akzeptabel.

Deshalb rate man in der jetzigen Situation dringend von Mäharbeiten ab, auch wenn der Pflanzenteppich größer sei als in den vergangenen Jahren. Dies könnte nach Ansicht des Regierungspräsidiums an einer Kombination aus Niedrigwasser, erhöhter Wassertemperatur, hoher Sonneneinstrahlung und hohem Nährstoffgehalt liegen - nicht daran, dass man sich zu wenig um den Kanal gekümmert habe.
Regierungspräsidium lässt tote Schwäne untersuchen
Auch ein Zusammenhang mit dem Tod zweier junger Schwäne im Saalbachkanal sei aktuell nicht nachweisbar, so das Regierungspräsidium. Es seien keinerlei Toxine, Bakterien oder Viren nachgewiesen worden. Die Behörde bittet die Bevölkerung, den Kanal wegen der aktuellen Belastung derzeit weder zu betreten noch mit Booten zu befahren.
Gemeinde Graben-Neudorf sieht Behörde in der Pflicht
Der Saalbachkanal ist etwa 15 Kilometer lang und fließt durch die Gemeinde Graben-Neudorf bei Karlsruhe. Aktuell steht der Kanal allerdings nahezu still. Weil das Kanalbett verschlammt ist und sich eine grüne Pflanzenschicht gebildet hat, melden sich immer mehr besorgte Anwohnerinnen und Anwohner.
Nach Ansicht der Gemeinde müsste das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe etwas gegen die Verschlammung des Kanals und den zunehmenden Pflanzenteppich tun - zumal das Gewässer ein wichtiger Teil des Hochwasserschutzes sei.