Nach einem stundenlangen Stromausfall am Sonntag im badischen Rastatt, von dem etwa 50.000 Menschen betroffen waren, untersuchen Sachverständige nun vor Ort, wie es zu dem Brand kommen konnte.
Brand im Umspannwerk
Grund für den Stromausfall war Polizei und Stadtwerken zufolge ein Brand in einem Umspannwerk - ein Knotenpunkt für die Stromversorgung. Umspannwerke verteilen den Strom im Netz von Kraftwerken zu den Haushalten. Dafür muss aber die Stromspannung verändert werden. Wenn das Umspannwerk ausfällt, kann kein Strom mehr verteilt werden.
Schaden beträgt mehr als eine Million Euro
Von den 20 Schaltanlagenfeldern im Umspannwerk sind vier komplett zerstört. Welchen Schaden die übrigen 16 Schaltanlagen des Umspannwerks davongetragen haben, muss noch ermittelt werden. Dafür und für die Suche der Brandursache sind jetzt Sachverständige vor Ort. Auch die Kriminalpolizei ermittelt.
Kommunikation soll verbessert werden
Eines hat die Stadt Rastatt bereits ausgemacht, das verbessert werden soll: Die Kommunikation. Es gibt zwar 13 sogenannte Notfallpunkte, die eingerichtet wurden. Dort bekommen Bürgerinnen und Bürger Informationen in solchen Fällen. Vielen war das aber offensichtlich nicht bekannt.
Grund für Brand noch nicht geklärt
Wie es zu dem Feuer kam, ist nach Angaben der Stadtwerke nicht klar. Ein Sprecher sagte aber, man gehe von einem technischen Defekt am Umspannwerk aus. Zwei Großgeneratoren der Mercedes Benz Group AG, die auch auf dem Gelände stehen, haben demnach nichts mit dem Brand zu tun.
Auch dass jemand dort Feuer gelegt haben könnte, schließen Polizei und Stadtwerke aus. Nun müsse ein Sachverständiger klären, was den Brand ausgelöst hat.
Strom in Rastatt über Stunden ausgefallen
Ein Polizeisprecher bestätigte dem SWR, dass es beim Beheben des Problems am Sonntagvormittag technische Schwierigkeiten gegeben habe, sodass der Strom nicht innerhalb weniger Minuten wieder habe fließen können - wie ursprünglich geplant.
Keine giftigen Gase ausgetreten
Nach Angaben der Polizei Offenburg war der Brand, der gegen 8:35 Uhr ausbrach, nach kurzer Zeit gelöscht. Anders als zunächst berichtet, seien keine schädliche Gase ausgetreten, so die Feuerwehr auf SWR-Anfrage.
Laut Polizei gab es keine Verletzten. Die Feuerwehr berichtete aber von zwei medizinischen Notfällen, die versorgt werden mussten. Laut der Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe waren die Notrufnummern der Polizei und Feuerwehr gestört. Laut Polizei sind Mobilfunkmasten durch den Stromausfall ausgefallen.
Krankenhaus hat eigene Stromversorgung
Das Krankenhaus in Rastatt sei wegen einer eigener Stromversorgung nicht betroffen gewesen, der Rettungsdienst sei nach Baden-Baden umgeleitet worden, so die Feuerwehr weiter.
Bahn: Ausfälle und Verspätungen
Parallel kam es auch zu Problemen bei der Deutschen Bahn. Die Bahn meldete Verspätungen und Haltausfälle auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Basel. Ob ein Zusammenhang zu dem Stromausfall infolge des Brands besteht, ist noch unklar. Gegen 11:30 Uhr am Sonntag waren die Einschränkungen beseitigt.