Orangefarbene Poller stehen in einer Pforzheimer Anliegerstraße (Foto: SWR)

Beliebte Abkürzung in Wohngebiet

Kurios: Kleine Straße in Pforzheim ist plötzlich voll mit Pollern

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Martin Besinger
ein Bild von Martin Besinger (Foto: SWR)

Ein schmaler Weg wird immer wieder als Abkürzung in ein angrenzendes Wohngebiet genutzt, trotz Durchfahrverbot. Die Stadt Pforzheim wehrt sich jetzt - mit einer bunten Idee.

Wie komme ich am schnellsten in die Stadt und zurück? Diese Frage stellen sich viele Autofahrer in Pforzheim. Die Bewohner im Wohngebiet Hegenach haben darauf eine einfache Antwort: durch den Häldenweg. Die Durchfahrt durch die knapp 100 Meter lange Einbahnstraße ist eigentlich verboten, das interessiert aber die wenigsten. Die Anwohner sind zum Teil fassungslos.

"Das ist wie eine Autobahn hier, morgens und abends, da geht das im Sekundentakt."

Sogar gegen die erlaubte Fahrtrichtung sind die Autos unterwegs und das mit ordentlich Tempo. Weil die Straße dafür auf jeden Fall zu eng ist, weichen viele Autos auf den Gehweg aus. Dem hat die Stadt nun Einhalt geboten - mit 30 orangefarbenen Pollern auf dem Bürgersteig.

"Optisch finde ich die schon sehr befremdlich. Auch die Farbgebung, sehr krass, so neonfarben."

Die Stadt Pforzheim kennt die ästhetische Kritik an den Pollern, sieht aber die verhältnismäßig schnell installierte Maßnahme als sinnvoll an, denn die Poller schützten Fußgänger vor dem Autoverkehr. Außerdem waren sie kostenlos. "Die Poller haben uns nicht einen Cent gekostet, die waren auf Lager und dann haben wir die hier aufgestellt", erklärt Thomas Milbradt, technischer Mitarbeiter der Stadt Pforzheim.

Straße einfach absperren?

Dennoch wird die Straße weiterhin als Abkürzung genutzt, in beide Richtungen. Thomas Milbradt hat dafür noch eine handfestere Idee als Plastikpoller auf den Bürgersteig zu stellen.

"Ich würde sie einfach zumachen. Feierabend. Sperrpfosten rein, Ruhe ist."

Das müsste allerdings die Stadtverwaltung entscheiden.

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