Wie komme ich am schnellsten in die Stadt und zurück? Diese Frage stellen sich viele Autofahrer in Pforzheim. Die Bewohner im Wohngebiet Hegenach haben darauf eine einfache Antwort: durch den Häldenweg. Die Durchfahrt durch die knapp 100 Meter lange Einbahnstraße ist eigentlich verboten, das interessiert aber die wenigsten. Die Anwohner sind zum Teil fassungslos.
"Das ist wie eine Autobahn hier, morgens und abends, da geht das im Sekundentakt."
Sogar gegen die erlaubte Fahrtrichtung sind die Autos unterwegs und das mit ordentlich Tempo. Weil die Straße dafür auf jeden Fall zu eng ist, weichen viele Autos auf den Gehweg aus. Dem hat die Stadt nun Einhalt geboten - mit 30 orangefarbenen Pollern auf dem Bürgersteig.
"Optisch finde ich die schon sehr befremdlich. Auch die Farbgebung, sehr krass, so neonfarben."
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30 dieser Poller stehen in der kleinen Anliegerstraße in Pforzheim. Sie sollen Fußgänger schützen. SWR -
Immer wieder fahren Autofahrer verkehrt in die Einbahnstraße und weichen auf den Gehweg aus, wenn ein anderes Auto (ebenfalls verbotenerweise) entgegenkommt. SWR -
Viel gebracht hat es bisher allerdings nicht. Laut Anwohnern rasen viele Autos weiterhin den Berg hoch und runter. SWR
Die Stadt Pforzheim kennt die ästhetische Kritik an den Pollern, sieht aber die verhältnismäßig schnell installierte Maßnahme als sinnvoll an, denn die Poller schützten Fußgänger vor dem Autoverkehr. Außerdem waren sie kostenlos. "Die Poller haben uns nicht einen Cent gekostet, die waren auf Lager und dann haben wir die hier aufgestellt", erklärt Thomas Milbradt, technischer Mitarbeiter der Stadt Pforzheim.
Straße einfach absperren?
Dennoch wird die Straße weiterhin als Abkürzung genutzt, in beide Richtungen. Thomas Milbradt hat dafür noch eine handfestere Idee als Plastikpoller auf den Bürgersteig zu stellen.
"Ich würde sie einfach zumachen. Feierabend. Sperrpfosten rein, Ruhe ist."
Das müsste allerdings die Stadtverwaltung entscheiden.