Philippsburg-Rheinsheim ging es viele Jahre wie vielen anderen ländlichen Kommunen: es gab keine Hausarzt-Praxis mehr. Nun hatten die Bemühungen der Gemeinde endlich Erfolg.
Alle freuen sich über die neue Hausarztpraxis in Rheinsheim
Vor allem für die älteren Menschen ist eine Arztpraxis im Ort wichtig, denn nicht alle können eben mal schnell mit dem Auto zum Arzt fahren. Aber auch der frisch gebackene Arzt Johannes Brühl freut sich. Es habe ihn direkt aufs Land gezogen, sagt er. Das sei aber nicht die Regel.
Er habe den Schritt nie bereut, als Landarzt zu arbeiten und in eine Praxis mit einzusteigen, sagt Johannes Brühl. Die Praxis in Rheinsheim ist ein Ableger einer Hausarztpraxis in Kirrlach mit mehreren Ärzten. Sie wird jeden Tag geöffnet sein.
Praxis kann zunächst mietfrei starten
Dass es hier jetzt endlich wieder einen Arzt gibt, ist nicht selbstverständlich. Die Gemeinde habe viel Zeit, Geld und Engagement eingesetzt, erzählt Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus (CDU). So stelle man im frisch sanierten alten Rathaus zwei Räume für zwei Jahre mietfrei zur Verfügung. Die Einrichtung der Praxis habe die Gemeinschaftspraxis finanziert. Angeboten werden soll alles, was auch in der Hauptpraxis angeboten wird.
Flyer und Werbung auf Ärztekongress
Auch die Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner (SPD) half bei der Lösung des Problems. Mit Flyern und einem Auftritt auf einem Ärztekongress sorgte sie dafür, dass alle von der Suche nach einem Hausarzt erfuhren. Daraufhin entschied das Kirrlacher Ärzte-Team, in Rheinsheim eine sogenannte Zweig-Praxis einzurichten.
Gutes Konzept für die Gewinnung von Landarztpraxen
Dieses Konzept eigne sich gut für Praxen im ländlichen Raum, meint Johannes Brühl, und komme auch den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entgegen. Größere Teams ermöglichten individuellere Arbeitszeiten, Teilzeit und Arbeiten im Angestelltenverhältnis. So gelinge es in Zukunft vielleicht besser, junge Ärztinnen und Ärzte für Landarztpraxen zu gewinnen.