Nach Tod von drei Jugendlichen

"Hohe Warte": So will die Stadt Pforzheim den Turm sicherer machen

Stand
Autor/in
Annika Jost
Reporterin Annika Jost
Sebastian Binz
Portrait Sebastian Binz

Die Stadt Pforzheim hat einige Monate nach dem Tod von drei Mädchen mögliche Maßnahmen zur Sicherung des Turms "Hohe Warte" vorgestellt. Der Aussichtsturm soll noch dieses Jahr wieder öffnen.

Nach dem Suizid von drei jugendlichen Mädchen in Pforzheim im Stadtteil Hohenwart stellt sich die Frage: Kann der Turm abgesichert werden, damit sich so etwas nicht wiederholt? Die Stadt Pforzheim hat am Mittwochabend mögliche Lösungen zur Sicherung des 40 Meter hohen Aussichtsturms "Hohe Warte" vorgestellt. Dabei ging es um bauliche, psychologische und organisatorische Maßnahmen. Laut Bau-Bürgermeister Tobias Volle sollen alle Maßnahmen noch in diesem Jahr umgesetzt und der momentan gesperrte Turm wieder geöffnet werden. Der Aussichtsturm soll als Ausflugsziel erhalten bleiben.

Auf der Informationsveranstaltung in Pforzheim-Hohenwart hat die Stadt über mögliche Maßnahmen am Aussichtsturm informiert.
Pforzheims Bau-Bürgermeister Tobias Volle informiert über mögliche Maßnahmen am Aussichtsturm "Hohe Warte".

Turm in Pforzheim: Sicherung der Aussichtsplattform

Nun wurden konkrete Maßnahmen vorgestellt, darunter die Sicherung der Aussichtsplattform und ein Netz entlang des Treppenaufgangs. Auch höhere Geländer sollen den Turm besser absichern.

Alle baulichen Maßnahmen seien noch unter Vorbehalt einer statischen Prüfung, so Volle. Darüber hinaus kündigte er Hinweisschilder zur Suizid-Prävention und Schließzeiten des Turms an. Wann genau die Bauarbeiten am Turm beginnen, darüber machte die Stadt noch keine Aussage.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatte Rathauschef Peter Boch (CDU) angekündigt, durch bauliche Maßnahmen ähnliche Vorfälle so weit wie möglich zu erschweren, am besten zu verhindern.

Infoveranstaltung zur Sicherung des Turms: Großes Interesse in der Bevölkerung

Zur Infoveranstaltung zur Sicherung des Turms kamen über 100 Personen in die Mehrzweckhalle in Pforzheim-Hohenwart. Schon bei der ersten Ortschaftsratssitzung nach den Todesfällen war das Interesse in der Hohenwarter Bevölkerung groß. Viele hatten damals schon Fragen zur Zukunft des Turms.

Ende November hatte ein Spaziergänger die drei Mädchen am Turm "Hohe Warte" in Pforzheim-Hohenwart tot aufgefunden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach Abschluss der Ermittlungen weder von Fremdverschulden noch von einem Unfall aus.

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Tod der Mädchen war ein Schock für viele

Der Tod der drei Mädchen hat in der ganzen Region Bestürzung ausgelöst. Vor allem in Hohenwart und in der Schule der Betroffenen war der Schock groß. Schulpsychologen und Sozialarbeiter waren in den Klassen unterwegs. Viele Schülerinnen und Schüler waren auch im Trauerraum, um das Geschehene zu verarbeiten.

"Hohe Warte" in Pforzheim: Runder Tisch hat über Zukunft des Turms beraten

Die Hohenwarterinnen und Hohenwarter hatten Konsequenzen gefordert. Bereits Anfang Dezember wurde ein Runder Tisch begründet, bestehend aus Vertretern von Polizei, Sozial- und Baudezernat sowie den Ortsvorstehern. Das Baudezernat beauftragte ein Ingenieurbüro, das nun die Vorschläge zur baulichen Sicherung des Turms erarbeitet hat.

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