Die Angeklagten sollen mit Kokain, Marihuana und Amphetamin im Millionenwert gehandelt haben. Die Männer schwiegen zum Prozessauftakt zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Die Anklage wirft ihnen vor, sich Anfang 2021 zusammengeschlossen zu haben, um im großen Stil mit Drogen zu handeln.
"Das eine oder andere muss nachgeprüft werden"
Die Verteidigung stellte zu Prozessbeginn verschiedene Anträge unter anderem auf Aussetzung des Verfahrens. Nach Auffassung der Anwälte sei die Auswertung der abgehörten Handygespräche rechtswidrig gewesen. Außerdem beanstanden sie mangelnde Akteneinsicht.
Im Bezug auf diesen Vorwurf müsse das Gericht das eine oder andere nachprüfen, sagte der Vorsitzende Richter Andreas Heidrich. Er ließ durchblicken, dass eine Aussetzung des Prozesses nicht zu erwarten sei. Stattdessen könne es zu einer zeitlichen Streckung kommen, um Akteneinsicht nachzuholen.
Anklage spricht von 15 Kilo Kokain
Die vier Angeklagten sollen in 24 Fällen 15 Kilo Kokain, 300 Kilo Marihuana und 10 Kilo Amphetamin von Kurieren gekauft und in Pforzheim und Umgebung weiterverkauft haben. Durch die Auswertung von vermeintlich verschlüsselten Handygesprächen über sogenannte Kryptohandys flog die Bande im vergangenen April auf. Ermittler hatten die Gespräche abgehört.
Großrazzia und Verhaftungen im April
Die Männer sitzen seit April in Untersuchungshaft. Damals gab es eine Großrazzia in Pforzheim, an der über 160 Beamte beteiligt waren. Zwölf Objekte im Stadtgebiet wurden durchsucht.
Von den Ermittlern hieß es danach, es sei umfangreiches, mutmaßliches Beweismaterial sichergestellt worden - darunter drei Kilogramm Marihuana. Außerdem wurden auch Schreckschusswaffen, Dopingmittel sowie Geldbeträge in fünfstelliger Höhe sichergestellt. Den Durchsuchungen waren monatelange Ermittlungen vorausgegangen.
Der Prozess vor der Auswärtigen Strafkammer des Karlsruher Landgerichts wird am 9. November fortgesetzt. Nach jetzigem Stand sind danach zwei weitere Verhandlungstage bis Anfang Dezember vorgesehen.