Otterdame Esta flitzt sofort aus ihrer Transportbox und springt kopfüber in den See. Ihr Gatte Wladimir ist da nicht so mutig. Er schaut einmal kurz aus der Box, zieht sich dann aber wieder zurück. Sein neues Gehege scheint ihm noch nicht geheuer zu sein.

Nach ein paar Minuten überwindet er sich dann aber doch: Raus aus der Box und rein in den See! Gemeinsam erkundet das Pärchen ihr neues Zuhause im Wildpark Pforzheim. Drei kleine Seen gibt es. Dort schwimmen und tauchen die beiden nach Lust und Laune.

Neues Otterpaar im Wildpark angekommen
Gute Stimmung auch bei den Tierpflegern. Sie sind erleichtert, dass die Otter die 8-Stunden-Fahrt aus dem Otterzentrum in Hankensbüttel bei Hannover gut überstanden haben. Zum Schluss ist nur Esta etwas ungeduldig geworden, erzählt Tierpflegerin Sarah Winkeler.

Nach ein paar Minuten wirkt es so, als hätten sie nie wo anders gewohnt. Sie schwimmen durch den See, rennen über die Wiese und futtern genüsslich ihr erstes Mahl. Die Tierpflegerin weiß aber, dass es noch etwas dauert, bis sie sich an die neue Umgebung gewöhnt haben.
Für die ist das jetzt in die Kiste rein in Hankensbüttel, wo sie es kennen. Und dann hier raus. Komplett neue Umgebung, neue Gerüche, Geräusche. Ich glaub die brauchen noch, um zu realisieren, wo sie hier sind.
Abschied vom alten Otter: Rente im Otterzentrum
Damit die neuen Otter einziehen können, ist Otter Ontje ein paar Tage vorher in Rente gegangen. Er hat fünf Jahre im Wildpark Pforzheim gewohnt. Vor ein paar Monaten ist seine Partnerin gestorben. Seitdem wohnte er ganz allein in seinem Gehege. Otter leben monogam. Ein neues Weibchen zu ihm zu bringen war zu riskant – zu groß ist die Gefahr, dass sich das Pärchen nicht verträgt.

Damit Ontje in Rente gehen konnte, musste er aber erstmal gefangen werden. Das war gar nicht so einfach. Am Tag vor der Fangaktion musste er fasten. Er sollte hungrig sein, damit die Tierpflegerinnen ihn am nächsten Tag mit toten Küken, seiner Leibspeise, in die Transportkiste locken können. Kurz war es hektisch in der Otterhütte. Doch Ontje landete recht schnell und ohne große Probleme in der Kiste.
Mit einem Alter von 15 Jahren ist er reif für die Rente. Sein Altersdomizil ist das Otterzentrum in Hankensbüttel. Für die Tierpfleger hieß es deshalb: Abschied nehmen.
Es ist schon ein Abschied. Man lernt die Tiere kennen und die haben auch so ihre Eigenheiten, die man kennengelernt hat. Schon bisschen schade.
Die gute Nachricht: Ontje fühlt sich wohl in seinem neuen Zuhause und hat auch schon eine neue Partnerin gefunden. Mit ihr kann er das Alter also in vollen Zügen genießen.
Bald Otterbabys im Wildpark Pforzheim?
Auch in Pforzheim genießen die "Nachmieter", Otter Wladimir und Esta, ihre neue Umgebung. Schon in seiner alten Heimat hatte das Otterpärchen für Nachwuchs gesorgt.
Der Wladimir war wohl ein sehr stolzer Papa, wie die Pflegerin erzählt hat. Er saß dann auf den Steinen über dem Tümpel und seine Kinder haben quasi unten und er hat richtig stolz da oben gethront.
Dass die Beiden sich in Pforzheim wohlfühlen, ist ein gutes Zeichen. Die Hoffnung ist groß: Vielleicht wird Wladimir auch in Pforzheim bald stolzer Papa mit ganz vielen Otterbabys.
