Seit Ende 2018 ist das baufällige Emma-Jaeger-Bad geschlossen (Foto: SWR)

Gemeinderat stimmt für Sondersitzung

Pforzheimer Bäder-Beschluss erneut auf dem Prüfstand?

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AUTOR/IN
Andreas Fauth

Marode Bäder, steigende Kosten: Zur Zukunft der Pforzheimer Bäder soll es eine Sondersitzung des Gemeinderats geben. Das hat der Rat am Dienstag mehrheitlich beschlossen.

Den Antrag für eine Sondersitzung hatte die Grüne Liste gestellt: 20 Stimmen dafür, 14 dagegen, 4 Enthaltungen – damit wurde die Stadtverwaltung beauftragt, noch einmal aktuelle Fakten und Kosten sowie Prognosen zu den Pforzheimer Bädern zu präsentieren. Unter anderem wegen der deutlich gestiegenen Baupreise und des schlechten Zustands einiger Bäder müsse die Frage nach der Bäderzukunft neu gestellt werden, so Axel Baumbusch von der Grünen Liste.

"Wir haben uns verrannt!"

Steigende Kosten sorgen für Umdenken

Die Grüne Liste hatte den Grundsatzbeschluss des Pforzheimer Gemeinderats im Januar 2020 mitgetragen. Dieser sieht unter anderem den Neubau eines Bades in Huchenfeld und des Emma-Jaeger-Bades in der Innenstadt vor. Damals hatte man für beide Vorhaben allerdings 30 Millionen Euro eingeplant. Allein das neue Emma-Jaeger-Bad wird nach jüngsten Prognosen der Stadt aber über 40 Millionen Euro kosten.

Die Grüne Liste will den Bäderbeschluss daher nochmal auf den Prüfstand stellen. Alternativen wie der Bau eines Kombibades auf dem Wartberg und der Verkauf des Emma-Jaeger-Bad-Geländes in der Innenstadt an Wohnbauunternehmen müssten erneut in Erwägung gezogen werden, so Baumbusch.

Marode Bäder forcieren Diskussion

Auch CDU, SPD, Grüne und die Linke unterstützten den Antrag. Angesichts der aktuellen Baupreisentwicklungen sei eine "Kostenexplosion" zu befürchten, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Jacqueline Roos. Dazu komme der desolate Zustand der Bäder. Zuletzt wurde etwa klar, dass der Eingang des Wartbergbades abgerissen werden muss. Auch das Fritz-Erler-Bad ist marode.

"Immer mehr Sachen fallen uns in immer kürzerer Zeit auf die Füße."

Angesichts der "dramatischen Situation" sei es notwendig, noch einmal aktuelle Fakten und Prognosen, auch zu möglichen Alternativen zu präsentieren. Aber sollte der Grundsatzbeschluss von 2020 wieder gekippt werden, brauche man eine andere Lösung. Es könne nicht sein, dass man am Ende mit leeren Händen dastehe. Andreas Sarow von der CDU sagte, man sei von Anfang an für ein Kombibad auf dem Wartberg gewesen.

Stadt Pforzheim bereitet Sondersitzung vor

Ein Sprecher der Stadt teilte auf Anfrage mit, dass man dem Antrag des Gemeinderats nachkommen und eine Sondersitzung vorbereiten werde. Wann diese stattfindet und in welcher Form, sei noch offen.

Während sich zum Beispiel die Grüne Liste für eine öffentliche Sitzung ausspricht, will die SPD das Thema wegen der Komplexität und der "festgefahrenen Situation" im Gemeinderat zunächst hinter verschlossenen Türen diskutieren.

Pforzheim

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