Protest gegen 2G-Regeln im Einzelhandel?

"Ungeimpfte unerwünscht": Schaufenster in Bruchsal mit "Judenstern"-Zetteln

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AUTOR/IN
Martin Besinger

In Bruchsal sind an mehreren Schaufenstern im Einzelhandel Zettel mit "Judensternen" aufgetaucht. Darüber steht "Ungeimpfte sind hier unerwünscht". Die Polizei ermittelt.

"Ungeimpfte sind hier unerwünscht" - mit dieser Überschrift nehmen die Din-A4-Zettel Bezug auf die geltenden 2G-Regeln im Einzelhandel. Sie wurden am Wochenende von Unbekannten an den Schaufenstern angebracht. Die Anspielungen auf die im Nationalsozialismus verwendeten "Judensterne" zielt auf die Zwangskennzeichnung für Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen als Juden galten. Der Stern war eine öffentliche sichtbare Maßnahme zur Durchführung des Holocaust.

Hinweis mit Judenstern an Schaufenster eines Geschäftes mit 2G in Bruchsal: "Ungeimpfte sind hier unerwünscht" (Foto: Pressestelle, Bärbel Mangei)
Hinweis mit Judenstern an Schaufenster eines Geschäftes mit 2G in Bruchsal: "Ungeimpfte sind hier unerwünscht". Pressestelle Bärbel Mangei

Einzelhändler empört über Judenstern-Protest gegen 2G-Corona-Regeln

Die 14 betroffenen Einzelhändler sind empört über diese Aktion, sie selbst litten am meisten unter den 2G-Bestimmungen, sagte eine Bruchsaler Unternehmerin.

Das Symbol in diesem Zusammenhang sei unterirdisch. Auch die Stadt Bruchsal verurteilt die Plakataktion auf das Schärfste. "Das ist absolut untragbar und muss sofort auf das Schärfste verfolgt werden", so Bruchsal Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Die Polizei prüft jetzt, ob es sich um einen strafbaren Sachverhalt handelt.

Verfolgung der Juden Was war der Judenstern?

Ab 1941 mussten alle Juden in Deutschland einen gelben Stern tragen. Wer dies nicht tat, wurde hart bestraft.

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Martin Besinger