Eine Mitarbeiterin einer Teststation nimmt einen Abstrich.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

Zahlen könnten noch zwei bis drei Wochen steigen

Corona-Entwicklung in Karlsruhe: OB erwartet Omikron-Höhepunkt im Februar

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Dorothee Seinsoth

Karlsruhes Oberbürgermeister Mentrup (SPD) rechnet mit einem Omikron-Spitzenwert in zwei bis drei Wochen. Gleichzeitig zeigt das Abwassermonitoring bereits jetzt eine leichte Abwärtstendenz.

Die Omikron-Variante marschiert durch die Gesellschaft und so auch durch Karlsruhe. Mittlerweile handele es sich bei mehr als 84 Prozent der Corona-Infektionen in Karlsruhe um die Omikron-Variante. In der Praxis unterscheide man nicht mehr zwischen Omikron und Delta, hieß es bei der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz der Stadt am Donnerstag.

Viele Kitas in Karlsruhe komplett wegen Corona-Fällen geschlossen

Die Infektionszahlen steigen, es gab teilweise im Stadt- und Landkreis 1.300 Positivmeldungen an einem Tag - das ist Pandemierekord. Vor allem Kinder sind derzeit betroffen. Sechs Kindertagesstätten sind komplett geschlossen, in 30 Einrichtungen gibt es Corona-Fälle. In den Schulen hingegen ist die befürchtete großflächige Ausbreitung nach den Weihnachtsferien bisher ausgeblieben.

Obwohl das Abwassermonitoring aktuell leicht nach unten zeigt, geht Oberbürgermeister Mentrup davon aus, dass die Zahlen noch weiter steigen werden. Schwankungen habe es bereits mehrmals gegeben. Vergleiche man die Inzidenzentwicklung in Deutschland aber mit Entwicklung in anderen Ländern, erwarte er in den nächsten Wochen den Höhepunkt.

Auf den Intensivstationen im Städtischen Klinikum bleibt die Lage deutlich entspannter als vor Weihnachten. Dennoch wisse man nicht, wie sich die Situation entwickelt. "Es wäre vermessen zu sagen, es bleibt auf den Intensivstationen so ruhig. Wir glauben zwar, dass es sein kann, aber wir wissen es nicht", sagte Mentrup. Die allgemeine Corona-Entwicklung kommt üblicherweise erst ein bis zwei Wochen später in den Krankenhäusern an.

Mentrup: Omikron-Folgen erst Ende Januar deutlich

Dennoch ist Karlsruhes Oberbürgermeister zuversichtlich, dass man Ende Januar besser absehen könne, welche Auswirkungen Omikron auf das Gesundheitswesen hat. Er sieht gute Chancen, dass in der nächsten Corona-Landesverordnung, die ab 1. Februar gilt, einige strenge Corona-Regeln abgeschwächt werden können.

Das Karlsruher Gesundheitsamt wird derzeit von zehn Bundeswehrsoldaten unterstützt. Eine klassische Kontaktnachverfolgung ist aber nach wie vor nicht möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien damit beschäftigt, Corona-Positive zu informieren und Anfragen zu beantworten.

Impfpflicht sei unumgänglich

Auch wenn ein Ende der Omikron-Welle in Sicht ist, ist eine Impflicht für Mentrup unumgänglich. "Im schlimmsten Fall fangen wir mit einer neuen Variante im September wieder an, Impfstationen und Teststationen aufzubauen", sagte er. Er appelliert deshalb an die Bundespolitik, an der Impfpflicht festzuhalten, denn "ein Versäumnis, das man einmal begangen hat, sollte man nicht wiederholen".

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