Viele Schüler vor einem roten Schulbus (Foto: SWR)

Aktion sicherer Schulbus

Notbremsung mit Schulbus in Bühl simuliert

Stand
AUTOR/IN
Patrick Neumann

Eine Notbremsung mit vollbesetztem Schulbus. In Bühl im Landkreis Rastatt erfahren Schulkinder so die Gefahren des Schulbusfahrens am eigenen Leib.

Viele Schülerinnen und Schüler müssen vor und auch nach dem Unterricht den Bus benutzen. Dabei schleift sich eine gewisse Routine ein. Die Kinder bedenken oft nicht, dass Herumalbern im Bus lebensgefährlich werden kann. Die Polizei geht daher gemeinsam mit Busunternehmen an Schulen und gibt den Kindern dort Nachhilfeunterricht im Busfahren. So auch in Bühl am dortigen Windeck-Gymnasium.

Am Mittwoch hat SWR Reporter Patrick Neumann beobachtet, wie die Aktion sicherer Schulbus abläuft. Ganz brav und auch ein bisschen ängstlich stehen die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse des Windeck-Gymnasiums vor dem großen Schulbus. Nach einem theoretischen Unterricht sollen sie nun die Gefahren des Schulbusfahrens am eigenen Leib kennenlernen. Eine Notbremsung im vollbesetzten Bus ist auf dem abgesperrten Areal geplant.

Der Schreck bei den Kindern sitzt tief

Der Bus bremst bei nur zehn Stundenkilometern scharf ab. Taschen und Jacken purzeln auf den Boden. Die Kinder aber bleiben auf ihren Sitzen. Spätestens jetzt haben es alle kapiert: Selbst bei geringen Geschwindigkeiten werden im Bus unheimliche Kräfte freigesetzt und bei Stürzen im Fahrzeug kann es zu schweren Verletzungen kommen. Immer wieder werden Menschen verletzt, weil sie während der Fahrt nicht daran denken, sich festzuhalten.

"Ich hab nicht gedacht, dass die Kraft so stark auf einen wirkt, dass man so nach vorn gedrückt wird."

Die Schüler lernen beim Busfahrtraining aber nicht nur, auf sich selbst aufzupassen, sondern sie nehmen auch eine andere Perspektive ein. Sie dürfen auf dem Fahrersitz des stehenden Busses Platz nehmen. Sofort merken die Schüler: Die Sicht des Busfahrers ist stark eingeschränkt, wenn alle im Gang herumstehen. Auch Lärm und Herumtollen soll im Bus vermieden werden - auch das lenkt einen Busfahrer ab.

Schulbustraining im Badischen gut gebucht

Die Schülerinnen und Schüler lernen aber auch, dass bei Busfahrten vor allem ältere Passagiere und Behinderte auf Hilfe angewiesen sind. Und eines ist sicher: Die Schüler werden von ihren Erfahrungen auch zu Hause berichten. Auch Eltern können beim Busfahren sicherlich noch etwas hinzulernen. Das Schulbustraining von Polizei und Busunternehmen ist bei vielen Schulen in der Region beliebt und ist seit Jahren gut gebucht. Auch in den kommenden Jahren soll es die landesweite Aktion zumindest im Badischen weiterhin geben. Der Bedarf ist da - denn trotz aller Vorsicht kommt es bei Schulbusfahrten immer wieder zu Verletzungen durch Unachtsamkeit.

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Patrick Neumann