Die kuwaitischen Eigentümer des früheren Markgrafen-Sitzes versichern der Stadt seit zwanzig Jahren, das marode Schloss in ein Luxushotel zu verwandeln - bislang erfolglos. Geplant war unter anderem ein großer Hotelanbau im Schlosspark.
Politik will Druck auf Eigentümer erhöhen
Der Baden-Badener Gemeinderat will am Montag nun über die Zukunft des Schlosses entscheiden. Konkret ist damit die Aufhebung des Bebauungsplans geplant. Damit wären die Hotel-Projekte erstmal vom Tisch. Wie es dann mit dem historisch bedeutenden Gebäude weitergehen könnte, bleibt allerdings unklar. Die Eigentümer könnten neue Pläne für die Sanierung des Neuen Schlosses präsentieren, es weiter verfallen lassen oder das Objekt an einen neuen Investor veräußern.

Die Geschichte von Anfang an
Im Jahr 2003 kaufte die kuwaitische Familie Al Hassawi das sanierungsbedürftige Neue Schloss. Sieben Jahre später bekamen die Investoren dann die Baugenehmigung für ein 80 Millionen Euro teures Luxushotel-Projekt im Schloss. Damals war die Eigentümerin Fawzia al Hassawi noch voller Elan und Euphorie. Knackpunkt war und blieb die Finanzierung.

Die Zweifel seitens der Politik wurden in den vergangenen Jahren immer größer. Dass die großen Pläne jemals umgesetzt werden, daran hat man im Baden-Badener Rathaus inzwischen erhebliche Zweifel.
Bauausschuss stimmt für Aufhebung der Baugenehmigung
Der Bauausschuss der Stadt Baden-Baden hat vergangene Woche mit großer Mehrheit für die Aufhebung des Bebauungsplans für das Neue Schloss gestimmt. Stimmt auch der Gemeinderat zu, wäre der Weg für neue Pläne frei - theoretisch. Das imposante Gebäude würde voraussichtlich erstmal weiter vom Verfall bedroht sein. Die Hoffnung auf einen möglichen neuen Eigentümer und millionenschweren Investor finden, will man sich trotz aller Widrigkeiten nicht nehmen lassen.