Seit über 500 Jahren bewirtschaftet die Waldesitzergenossenschaft Murgschifferschaft den Wald zwischen der Hornissgrinde im Westen und dem Murgtal im Osten. Es geht um ein knapp 3.000 Hektar großes Tortenstück, das genau zwischen den beiden Nationalparkteilen liegt und das diese Teile bisher trennt.
Murgschifferschaft lehnt Verkauf ab
Ein offizielles Angebot seitens des Landes liege noch nicht vor, bestätigt der Betriebsleiter der Murgschifferschaft, Walter Dürr. Seine Genossenschaft hatte aber in der Vergangenheit immer wieder bekräftigt, dass sie ihren Wald nicht verkaufen werde. Wenn überhaupt, sei eine Entschädigung nur durch einen Gebietstausch zu erreichen.
Für das Umweltministerium ist die Gebietskulisse, also die Frage, wie der Nationalpark zusammenwachsen könnte, noch völlig offen. Es gebe mehrere Ideen, erklärte eine Sprecherin. Die naheliegendste Lösung wäre eine Verbindung über die fast 3.000 Hektar Wald der Murgschifferschaft.
Alternative Lösungen für eine Verbindung
Es gibt aber auch Überlegungen, eine schmalere Verbindung im Westen entlang der B500, herzustellen. Hier wären vier Kommunen im Spiel, die ihre Wälder in die Gebietskulisse einbringen könnten. Die Rede ist vom sogenannten "badischen Bogen". Ob der allerdings aus naturschutzfachlicher Sicht Sinn macht, ist eher zweifelhaft, meinen Experten.
In der vergangenen Woche fiel im Nationalparkrat der Startschuss für die geplante Zusammenführung der beiden Nationalparkteile. Dazu kündigte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) für Dezember Gespräche mit allen beteiligten Institutionen und Kommunen an. Außerdem soll es eine Umfrage und ein Bürgerforum geben. Im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung war die Zusammenführung der beiden Nationalparkteile noch in dieser Legislaturperiode vereinbart worden.