Ein Mann bedroht eine Frau (Foto: IMAGO, IMAGO / AFLO)

Wohlfahrtsverband zieht Bilanz in Pforzheim

Sexuelle und häusliche Gewalt: Mobile Teams helfen rund 500 Frauen in Not

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Mit mobilen Beratungsteams gegen häusliche Gewalt und Prostitution. Rund 500 Frauen konnte so geholfen werden. Diese Bilanz hat der Wohlfahrtsverband am Montag in Pforzheim gezogen.

Mit mobilen Beratungsteams gegen häusliche und sexuelle Gewalt, Prostitution und Menschenhandel hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg seit 1. November rund 500 betroffene Frauen erreicht. Diese positive Zwischenbilanz zog der Wohlfahrtsverband am Montag in Pforzheim, anlässlich des Besuchs von Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne) und der frauenpolitischen Sprecherin der Grünen, Stefanie Seemann. Dort wurden die mobilen Teams bei der Fachberatungsstelle Aidshilfe Pforzheim vorgestellt.

Zwei Teams für Pforzheim, Enzkreis und Landkreis Calw

Insgesamt 24 Mobile Teams sind in Baden-Württemberg für die Beratung von Frauen in Not zuständig. Jeweils zwölf widmen sich den Themen Prostitution/Menschenhandel sowie so genannter häuslicher/sexualisierter Gewalt. Sie suchen die Betroffenen auf, beraten und leisten Hilfe bei Arztbesuchen, Geldproblemen oder etwa in Trennungssituationen. Zwei Teams sind im Auftrag der Aidshilfe Pforzheim in der Stadt Pforzheim, im Enzkreis und im Landkreis Calw im Einsatz.

"Wir konnten durch die Mobilen Teams unser Einzugsgebiet außerhalb von Pforzheim vergrößern."

Die Leiterin der Aidshilfe Pforzheim, Claudia Jancura (Foto: SWR, Fabiola Germer)
Claudia Jacura von der Aidshilfe Pforzheim berät Frauen in Not Fabiola Germer

Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg konnten mit dem Projekt insgesamt rund 500 von Gewalt betroffene Frauen in Baden-Württemberg erreicht werden. Die Situation habe sich durch das Hilfsangebot vor allem in den ländlichen Regionen deutlich verbessert, so eine Sprecherin.

"Aus Studien wussten wir, dass es nicht genügend Beratungsangebote in der Fläche gibt"

Gewalt und Isolation seien Probleme, die sich gerade während der Pandemie dramatisch verschärft hätten. Den Angaben zufolge haben sich die Problemlagen der Hilfesuchenden verändert. Existenzielle Nöte, coronabedingte Mehrbelastungen, Ängste und Sorgen sowie gehäufte familiäre Krisensituationen stellten den häufigsten Beratungsbedarf dar.

Gefördert werden die mobilen Teams bis Jahresende mit rund 1,4 Millionen Euro; eine Verlängerung bis Ende kommenden Jahres ist geplant. Dafür sollen weitere rund 1,2 Millionen Euro fließen. In die Zwischenbilanz flossen Ergebnisse bis 30. Juni ein.

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SWR