Trafohäuschen im Pfinztal mit aufgemaltem Gesicht (Foto: SWR, SWR, Benedict Walesch)

Vom Stromverteiler zum Kunstwerk

Studentin landet mit Trafohäuschen "Ompa" Hit in Pfinztal

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Stromverteilen war gestern – jetzt lacht und hustet das Trafohäuschen in Pfinztal. Manchmal spricht es sogar Passanten an.

Nach und nach sind die Stromleitungen in Pfinztal unter der Erde verschwunden. Aus gutem Grund: Dort sind die Leitungen weniger störungsanfällig und effizienter als oberirdische Leitungen.

Trafohäuschen hatte 2016 ausgedient

Für das Trafohäuschen bedeutete das das Aus: Ab 2016 war Schluss mit dem Stromverteilen. Das Trafohäuschen – damals noch im Besitz der EnBW – wurde eingetauscht gegen einen neuen Stromverteilerkasten gleich nebenan.

Ein Abriss war nie geplant, heißt es von der Gemeinde Pfinztal. Es wurde diskutiert, wie das Gebäude umgenutzt werden kann, um seinen Standort am Rokycanyplatz aufzuwerten. Dann dauerte es inklusive Ausschreibung und Wettbewerb etwa sechs Jahre bis das Trafohäuschen als Kunstwerk eröffnet und Teil des Pfinztaler Skulpturenwegs wurde.

Luise Peschko gibt Trafohaus dem Namen "Ompa"

Die Karlsruher Studentin und Medienkünstlerin Luise Peschko gab dem alten Stromverteilerhaus ein neues Leben und den Namen "Ompa" – in Anlehnung an Oma und Opa. Seitdem überrascht es Passanten, die daran vorbeilaufen. Zwischen 9 und 21 Uhr löst ein Bewegungsmelder das Abspielen von kurzen Tonsequenzen wie kleinen Gedichten und Sprüchen aus.

Karlsruher Studentin Luise Peschko (Foto: SWR, SWR, Benedict Walesch)
Die Karlsruher Studentin Luise Peschko hatte die Idee zum Trafohäuschen "Ompa"

"Drei Wolken am Himmel, was soll das bedeuten?", fragt das Trafohäuschen dann zum Beispiel. Mal lacht es auch, mal hustet es.

Aus rund 90 Tracks wird ohne bestimmte Reihenfolge ein Stück abgespielt. Eingesprochen hat diese Myra Peschkowa, Schauspielerin und Performancekünstlerin und Mutter von Luise Peschko. Die Stimme hat Luise Peschko dann am Computer tiefer gemacht und leicht verzerrt.

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SWR