Letzte Generation am Bundesverfassungsgericht Karlsruhe (Foto: SWR)

Protestaktion der "Letzten Generation" in Karlsruhe

Kommentar: "Klimaschutz? Ziel verfehlt"

Stand
AUTOR/IN
Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild (Foto: SWR, Rebekka Plies)

Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag versucht, einen Schriftzug am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu beschädigen. Mal wieder steht der Ärger im Vordergrund und nicht der Klimaschutz. Ein Kommentar.

Am Ende war das Bohei um die geplante Protestaktion in Karlsruhe größer als das eigentliche Vorhaben an sich: In einer geheimnisvoll gehaltenen Pressemitteilung lotsten Klimaaktivisten der "Letzten Generation" am Montagmorgen Medienvertreter in die Karlsruher Innenstadt. Mit konkreten Infos zur geplanten Aktion hielt man sich bedeckt, pünktlich und unauffällig solle man aber sein, hieß es in der Mitteilung.

Die einzige Person, die rund 15 Minuten zu spät eintraf, war Taddäus. Kein geladener Journalist, kein Reporter - sondern von der "Letzten Generation". Er sollte alle zum geheim gehaltenen Protestort bringen.

Angriff auf das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe

Wie sich herausstellte, war der Plan folgender: Ein Aktivist sollte die Polizisten vor dem Bundesverfassungsgericht ablenken, ein anderer währenddessen mit einem Presslufthammer einen Schriftzug vor dem Gebäude beschädigen. Letzterer trug eine Maske mit dem Bild von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Gesicht.

Keine Überraschung: Aktion schlägt nach wenigen Minuten fehl

Das Bundesverfassungsgericht zählt zu den Orten in Karlsruhe, das von Polizisten Tag und Nacht mit Adleraugen bewacht wird. Wenig überraschend also, dass die Aktion nach nur wenigen Minuten beendet war. Noch bevor der Aktivist den Presslufthammer überhaupt richtig ansetzen konnte, stürzten ihn Beamte zu Boden und brachten ihn anschließend ins Gebäude.

Taddäus versuchte im Nachgang, der Presse Rede und Antwort zu stehen. Dabei wirkte er unbeholfen, versuchte aber sichtlich sein Bestes. Am Ende verwies er aber lieber doch auf die Pressestelle der "Letzten Generation". Seinen vollständigen Namen wollte er auf Nachfrage trotzdem nur sehr zögerlich nennen. Beinahe wirkte es wie: Teil solcher Aktionen sein? Ja! Dafür aber auch geradestehen? Jein.

Fokus auf Klimaschutz geht bei Protestaktionen verloren

Die "Letzte Generation" polarisiert: Der Grundgedanke, den allgemeinen Fokus auf den Klimaschutz zu lenken, ist richtig. Ihn mit provokanten Aktionen zu untermauern und das Gesetz dabei zu brechen, falsch. Denn am Ende stehen mittlerweile viel mehr die Provokationen im Mittelpunkt und nicht mehr der Klimaschutz an sich.

Mehr zu Klimaaktivisten in der Region

Karlsruhe

Protestaktion mit Presslufthammer Klimaaktivisten am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorübergehend festgenommen

Vertreter der sogenannten Letzten Generation haben am Montag versucht, einen Schriftzug am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit einem Presslufthammer zu beschädigen.

SWR4 BW am Montag SWR4 Baden-Württemberg

Heilbronn

Nach mehreren Straßenblockaden Heilbronn: Klimaaktivisten müssen Polizeieinsatz zahlen

Mehrmals bereits haben Mitglieder der "Letzten Generation" in Heilbronn eine Straße blockiert. Die Polizei musste ausrücken. Die stellt den Einsatz nun in Rechnung.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Karlsruhe

Aktion war schnell vorbei Aktivisten der Letzten Generation blockierten Straße in Karlsruhe

Am Mittwochmittag haben Klima-Aktivisten der Letzten Generation eine Fahrbahn in der Karlsruher Innenstadt blockiert. Die Polizei konnte die Aktion jedoch schnell auflösen.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe