Die Papierfahrkarten können als 5er-Blöcke bei den Kundenzentren und anderen Verkausstellen gekauft oder im Voraus per Post bestellt werden. Die Fahrkarten werden dann vor Fahrtantritt von den Fahrgästen von Hand ausgefüllt. Eingetragen wird das Datum und die Abfahrthaltestelle - ähnlich wie bei einem Ticket der Deutschen Bahn. Die Einzelkarten zum Selbstentwerten gibt es für Kinder und Erwachsene für eine bis sieben Waben. Das Angebot gilt laut KVV-Aussichtsrat ab Mai.
"Der KVV geht natürlich den digitalen Weg. Aber für alle, die auf dem digitalen Weg noch nicht dabei sind, soll es auch Angebote geben."
Geltungsdauer Einzelfahrscheine auf einen Tag verlängert
Als weitere Neuerung wird ab August die Geltungsdauer von Einzelfahrscheinen auf einen Tag verlängert - damit entfällt die zeitlich begrenzte Gültigkeit je nach Fahrstrecke. Weiterhin sollen die Fahrkarten aber nur für eine Richtung gelten. Umstiege sind nach wie vor möglich. Hin- und Rückfahrten und Rundfahrten sind ausgeschlossen.

Weiter führt der KVV zwei neue Tageskarten ein für den Geltungsbereich eine und vier Waben. Diese werden für zwei, drei, vier oder für Personen angeboten. Tagestickets können wie die Paperfahrkarten an den Verkausstellen erworben, aber auch zuhause am Drucker über das Onlineportal des KVV ausgedruckt werden.
"KVV.luftlinie" wird optimiert, weiterhin Fahrkarten in Bussen zu kaufen
Fahrgäste, die mit der App "regiomove" unterwegs sind, brauchen sich zukünftig bei längeren Fahrten keine Gedanken mehr über den Preisabgleich zu machen. Die App vergleicht im Hintergrund den Luftlinientarif mit dem Wabenpreis und berechnet auf den Tag gesehen immer den günstigeren Preis. Das gilt sowohl für die Einzelfahrt als auch für mehrere an einem Tag gemachte Fahrten, die dann in einer Tageskarte zusammengefasst werden.
Fahrgäste, die auf dem Land wohnen, wo es keine Verkaufsstellen für Fahrkarten gibt oder, die keinen Drucker haben, können ihre Tickets auch weiterhin im Bus kaufen, so der KVV-Aufsichtsrat.
Nach Abschaffung der 4er-Karte KVV-Infoveranstaltung soll Fahrgästen beim Ticketkauf helfen
Seit Monaten gibt es Proteste gegen das neue Ticketsystem des Karlsruher Verkehrsverbunds. Auch die neue App macht Probleme. Die Verantwortlichen suchen den Dialog mit Fahrgästen.
Kritik an KVV und lautstarke Forderungen nach Erhalt der Stempelkarte
Der Entscheidung des KVV-Aufsichtsrats waren wochenlange Proteste vorausgegangen. Mehrere Interessengruppen, darunter Abgeordnete, Senioren- und Elternbeiräte und eine Kundeninitiative hatten sich für den Erhalt der Stempelkarten ausgesprochen. Menschen ohne Smartphone, vor allem Kinder und Senioren, seien beim digitalen Ticketkauf benachteiligt, hieß es.
Kritik gab es außerdem an der Kommunikation des KVV und an einer mangelnden Bürgerbeteiligung bei der Umstellung auf digitale Angebote.