Aus Sicherheitsgründen hatte die Energie Baden-Württemberg (EnBW) keinen genaueren Zeitpunkt genannt. So war der Zeitpunkt nur auf 48 Stunden eingegrenzt worden. Die Sprengung der Kühltürme fand wegen der Corona-Krise unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Sprengung "unter Ausschluss der Öffentlichkeit"
Die Energie Baden Württemberg (EnBW) wollte größere Menschenansammlungen wegen Corona vermeiden. Trotzdem gab es bei dem Spektakel jede Menge Zaungäste:
Zuvor war der Bereich mit drei Sicherheitsringen rund um das Kraftwerk auf beiden Seiten des Rheins abgeriegelt worden. Doch die Philippsburger haben ihre Schleichwege ausgenutzt um einen letzten Blick auf die Türme zu erhaschen.
1.100 Sprengladungen pro Turm
Um den Einsturz besser kontrollieren zu können waren in den vergangenen Tagen sogenannte Fallschlitze in die äußere Hülle der 152 Meter hohen Türme gefräst worden. Pro Kühlturm waren zudem 1.100 Löcher gebohrt worden, die mit Sprengstoff befüllt wurden. Diese Ladungen wurden elektronisch gezündet.
Vier Jahre lang wurde an der Sprengung gearbeitet. Auf dem Kraftwerksgelände in Philippsburg soll ein Umspannwerk entstehen. Die Anlage bildet den südlichen Endpunkt der Gleichstromleitung Ultranet. Sie transportiert große Mengen Strom aus Windparks in der Nordsee nach Süddeutschland.
Greenpeace projiziert Forderung auf Kühltürme
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nutzte die Sprengung der Kühltürme, um für die Energiewende zu demonstrieren. Kurz vor der Sprengung projizierten Aktivisten ihre Forderung "Platz schaffen für die Energiewende" auf einen der rund 150 Meter hohen Türme.
EnBW bedankte sich bei Twitter für die Aktion. "Besser hätte man unsere Anstrengungen für das Gelingen der Energiewende nicht auf den Punkt bringen können", erklärte der Konzern. "Wir haben den Platz jetzt erfolgreich geschaffen."
