Holzvertäfelt und mit roten Tür- und Fensterrahmen steht das Tiny House von Gudrun Praetorius auf seinem schmalen Stellplatz in Waldbronn (Kreis Karlsruhe). Von außen erinnert es viel mehr an eine Gartenlaube als an ein richtiges Haus. Ihre 5-Zimmer-Wohnung hat die Sozialarbeiterin vor zwei Jahren gegen das gerade Mal 19 Quadratmeter große Mini-Haus eingetauscht und sieht darin viele Vorteile wie etwa den bewussten Umgang mit dem eigenen Konsum.
Zwei bis drei Jahre hat Gudrun an ihrem Tiny House getüftelt. Ihr war vor allem eine weitestgehend ökologische Ausstattung wichtig. Ihre Toilette funktioniert beispielsweise ohne Wasser, ihre Dämmung besteht aus Schafwolle. Die Kosten sind vergleichsweise überschaubar: Für alle Nebenkosten zahlt sie monatlich 150 bis 200 Euro. Für das Tiny House selbst muss man aber etwas tiefer in die Tasche greifen: Die Mini-Häuser starten ab 30.000 Euro, die Preise sind aber nach oben hin offen. Die endgültigen Kosten hängen von den individuellen Wünschen der Besitzer ab.
Leben auf engstem Raum
Gudrun's Tiny House hat alles, was man zum Leben und Wohnen braucht: Eine Küche, eine Sitzecke und ein Schlafzimmer. Alles in einem großen Raum. Nur das Badezimmer ist durch eine Tür vom restlichen Bereich abgetrennt.
Interessenten sollten sich Tipps von Tiny House Besitzern einholen
Wer mit dem Gedanken spielt, in ein eigenes Tiny House zu investieren und langfristig darin zu wohnen, soll sich mit Besitzern austauschen, rät Gudrun Praetorius. Möglichkeiten bietet beispielsweise am Wochenende das Tiny House Festival in Karlsruhe. Auf dem Messegelände sind von Freitag bis Sonntag etwa 50 Aussteller und 20 Besitzer mit ihren Tiny Houses vor Ort und stehen Rede und Antwort.
In Mühlacker soll Deutschlands größte Tinyhouse-Siedlung entstehen
Der Trend zum Wohnen auf wenigen Quadratmetern hält unvermindert an. In Mühlacker (Enzkreis) soll demnächst sogar Deutschlands größte Tinyhouse-Siedlung entstehen. Das Interesse daran ist riesig, wie Peter Lauber erfahren hat.