Die Corona-Pandemie und insbesondere die politisch eingeleiteten, teils drastischen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, haben bisher ungekannte Einschnitte in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben mit sich gebracht. Die KIT-Wissenschaftler haben 250 Experten aus den Gesellschafts-, Natur-, und Technikwissenschaften befragt, welche langfristigen gesellschaftlichen Folgen sie deshalb erwarten.
Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass diese Experten eine zunehmend körperlose, digitalisierte Gesellschaft kommen sehen, dass coronabedingte ökonomische Zwänge den Kampf gegen den Klimawandel verlangsamen und dass die Akzeptanz für regulierende Maßnahmen durch den Staat weiter steigen wird.
21 Thesen zur Corona-Krise
Der Leiter der Studie Oliver Parodi erklärt: "Methodisches Herzstück unseres Projekts ist eine Online-Erhebung. Darin haben wir Akteure befragt, die beruflich mit Zukunftsvorstellungen befasst sind. Sie haben wir mit 21 Thesen zur Corona-Krise konfrontiert."
"Die Akzeptanz für regulierende Maßnahmen des Staates wird weiter zunehmen"
Das Recht auf digitale Teilhabe
Das Zwischenergebnis hält neben der körperlosen Gesellschaft noch andere Entwicklungen für wahrscheinlich. So werden möglicherweise die Klimaschutzmaßnahmen an die hohe staatliche Neuverschuldung angepasst. Außerdem werde die Forderung nach einem Grundrecht auf Internet und digitaler Teilhabe stärker, außerdem steige der Bedarf an inter- und transdisziplinärer Forschung und Beratung.