Es geht vor allem um falsch geparkte Lkw, die andere behindern und oft Ursache für Unfälle sind. An fast jeder zweiten Rastanlage waren Lastwagen im hochsensiblen Ein- und Ausfahrtsbereich oder auf den Seitenstreifen der Autobahn abgestellt. Eine der untersuchten Anlagen ist die Raststätte Bruchsal West.
Rangieren in der Nacht aus Platzmangel
Laut lärmt die Autobahn A5, es riecht nach Abgasen, ein ständiges Rauschen begleitet jeden Schritt zwischen den dicht an dicht parkenden Lkw. Der Rastplatz Bruchsal West gleicht einem Rangierbahnhof: Aufbrechende 40-Tonner winden sich in Schlangenlinien durch wild parkende Kollegen, die noch warten müssen, bis deren Ruhezeit abgelaufen ist. Für Bastian Michel ein normaler Morgen am Ende einer unruhigen Nacht:
Cenul Bayram hat ähnlich schlecht geschlafen. Der Lkw-Fahrer aus Calw kurvte erst 30 Minuten über die überfüllte Raststätte und suchte dann weitere 90 Minuten in umliegenden Gewerbegebieten nach einem Stell- und damit Schlafplatz:
Immerhin konnte er durchschlafen und dann weiterfahren, noch 80 Kilometer bis Calw. Sein Kollege Bastian Michel muss nur 20 Kilometer weiter nach Karlsruhe, darf aber nicht weiterfahren. Der Grund: weil ein Umparkvorgang in der Nacht zu lange dauerte, gilt seine Ruhezeit als unterbrochen und startet von vorne. 20 Kilometer vor dem Ziel ist er für die nächsten elf Stunden auf der Raststätte festgenagelt. Kollege Ralf Keller erklärt, mache man es nicht, und die Polizei halte einen an, dann habe man ernsthafte Probleme.
Parkplätze sind Mangelware
Die Fahrer stecken in der Klemme: Einerseits müssen sie Pausenzeiten einhalten, andererseits finden sie keinen Platz zum Parken - weder auf Autobahnrastätten, noch in umliegenden Gemeinden. Mehr Parkplätze und intelligente Parksysteme könnten helfen. Doch bis die Politik das umsetzt, werden Ralf, Bastian und Cenul noch viele unruhige Nächte verbringen.