Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im Karlsruher Zoo werden die Tiere weiterhin auf das Virus getestet. Die Proben werden beim chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe ausgewertet. Dort gebe es aktuell jede Menge zu tun, hieß es.
Viele neue Verdachtsfälle
Es habe zahlreiche neue Verdachtsfälle gegeben, hieß es schon in einer Erklärung vom Mittwoch. Wie viele Verdachtsfälle es genau sind, konnte die Stadt Karlsruhe nicht näher beziffern. Im Moment unternehme der Zoo alles, um eine drohende Vogelgrippe-Epidemie einzuschränken.
Zehn Pelikane und zwölf Gänse verendet
Insgesamt sind in den vergangenen Tagen zehn Pelikane, neun Hawaiigänse, eine Hühnergans, eine Kaisergans und eine Nonnengans aus dem Zoobestand gestorben. Davon sind drei Pelikane und zwei Hawaiigänse auf die "hochpathogene aviäre Influenza" bereits bestätigt, zudem ein Graureiher aus der Wildvogelpopulation. Ein zweiter infizierte Graureiher war zuvor bereits verendet in der Günther-Klotz-Anlage, einer Grünanlage in Karlsruhe, entdeckt worden.
Heidelberger Zoo nach acht Tagen wieder geöffnet
Der Zoo im benachbarten Heidelberg war nach acht Tagen Quarantäne wieder wenigstens teilweise für Besucher geöffnet worden. Dort waren aber deutlich weniger infizierte Vögel gefunden worden. Außerdem hatte es dort keine neuen Fälle gegeben, weshalb der zoologische Garten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet werden konnte.
Nicht alle Tiere zu sehen und reduzierter Eintrittspreis Zoo nach Vogelgrippe-Fällen wieder geöffnet
Der Zoo Heidelberg ist seit Freitag wieder für Besucher geöffnet. Er war am 13. Januar wegen der Vogelgrippe geschlossen worden.
Problem sind die vielen Wildvögel im Karlsruher Zoo
Ein Problem des Karlsruher Zoos sind die vielen Wildvögel, die sich immer wieder auf dem Zoogelände einfinden. Sie können als potenzielle Virusträger gelten. Gerade im Winter sei das Vogelgrippe-Risiko deutlich höher, weil viele Zugvögel in der Rheinebene unterwegs seien. Diese Tiere stehen unter Stress und seien deshalb deutlich anfälliger für das Virus. Das sei auch eine mögliche Erklärung dafür, dass das H5N1 Virus aktuell häufiger auftrete, erklärte ein Sprecher des Karlsruher Zoos.
Noch keine Entscheidung über Keulung
Nach der Geflügelpestverordnung des Landes müssten eigentlich in einem Betrieb, in dem die Vogelgrippe aufgetreten ist, sämtliche Tiere gekeult werden. Allerdings gibt es eine Ausnahme, die speziell für Zoos wie den in Karlsruhe angewendet werden kann. Auch dazu gebe es aber noch keine abschließende Entscheidung, hieß es von Seiten der Stadt. Zunächst sollen die Untersuchungsergebnisse des CVUA abgewartet werden.