Der Botanische Garten Karlsruhe umfasst heute Pflanzen aus der ganzen Welt. Er wurde 1808 von Markgraf Karl Friedrich von Baden gegründet. Die Grundlagen für die beeindruckende Pflanzensammlung hat bereits Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach gelegt.

Stadtgründer war Pflanzenfreund
Der Gründer der Stadt Karlsruhe, Karl Wilhelm Markgraf von Baden-Durlach, war leidenschaftlicher Gärtner. Er ließ vor dem Karlsruher Schloss einen "hochfürstlichen Lustgarten“ mit Treibhäusern für exotische Gewächse und einer Voliere für 300 Kanarienvögel anlegen. Den Schlossgarten wollte er mit Pflanzen aus fernen Ländern gestalten, das war damals ein Trend bei denen, die es sich leisten konnten.
Der Hofgärtner wird nach Afrika geschickt
Als August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, 1731 eine Expedition nach Nordafrika ausrüstete, um von dort Pflanzen und Tiere zu importieren, schickte der Karlsruher Markgraf seinen Hofgärtner Christian Thran mit auf die Reise. Dieser fertigte ein Tagebuch über die Reise nach Algerien, Tunesien und Libyen an. SWR Reporter Oliver Grimm schildert anhand dieser Aufzeichnungen die abenteuerliche Expedition ins Morgenland.
"Doch am Morgen des 16. Februars, sahen wir sehr frühe Algier gantz weiß, zwischen denen Bergen“.
Ausbeute der Expedition
Auf Thran gehen verschiedene Palmenarten und Kampferbäume zurück. Auch den Krapp, eine Nutzpflanze zum Färben von Stoffen, brachte er vermutlich aus Afrika mit. Noch im selben Jahr seiner Rückkehr veröffentlichte Thran ein Verzeichnis der Pflanzen des Karlsruher Schlossgartens: Von den 2.000 gelisteten Pflanzen waren 523 Exoten ‒ darunter 34 Aloe-Arten, 28 Ficoides, Sukkulenten, und 16 Geranium-Arten; außerdem Ananas, Banane, Granatapfel, Guajave und Kaffee. Die exotischen Pflanzen fanden ihren Platz in den markgräflichen Glashäusern und auf den Freiflächen im Schlossgarten der markgräflichen Residenz.