"Exponate, die unter rechtlich oder ethisch inakzeptablen Bedingungen erworben wurden, geben wir zurück!", so die klare Haltung von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Die Grünen), der das Kabinett wohl folgen wird. Erst nach Hinweisen eines brasilianischen Journalisten sei klar geworden, dass der Saurier unter inakzeptablen Bedingungen erworben wurde.

Verstimmungen zwischen Ministerium und Naturkundemuseum
Der Vorgang hatte zu Verstimmungen zwischen der Ministerin und dem Karlsruher Naturkundemuseum geführt, das falsche Angaben zum Zeitpunkt und zu den Umständen der Ausfuhr des Fossils gemacht haben soll. Der scheidende Direktor, Norbert Lenz, wollte den Vorgang nicht kommentieren. Im vergangenen Jahr hatte der Fall Hasstiraden brasilianischer Wissenschaftler im Netz verursacht.

Glaubt man dem früheren Leiter der geowissenschaftlichen Abteilung am Naturkundemuseum, Prof. Dr. Eberhard Frey, genannt "Dino", dann ist das Fossil eher unscheinbar und hat vor den Hasstiraden aus Brasilien gegen ihn und das Museum niemanden groß interessiert. Erst der Vorwurf, die Ausfuhr des Fossils nach Deutschland habe gegen brasilianisches Recht verstoßen, habe dem Saurier zu einiger Berühmtheit und Bedeutung verholfen, sagte Frey zu Beginn der Affäre.
Hasstiraden gegen Dino Frey und das Museum
Dino-Frey gilt als ausgesprochener Dinosaurier- und Fossilienexperte. Er ist seit Anfang des Jahres im Ruhestand. Das Fossil hat ihn am Ende seiner Laufbahn einiges an Nerven und auch an Reputation gekostet. Frey hatte eingestanden, in einer ersten Veröffentlichung einen Fehler begangen zu haben. Dieser Fehler habe dazu geführt, dass die Anfeindungen und Hasstiraden aus Brasilien in den sozialen Netzwerken gegen das Museum überhand nahmen.
Ministerium sei falsch informiert gewesen
In einer Stellungnahme vom Montag schreibt das Ministerium: Man sei zunächst davon ausgegangen, dass sich das Fossil rechtmäßig in der Sammlung befinde, dies auf Grundlage von Informationen aus dem Naturkundemuseum, die sich im Nachhinein dann als falsch erwiesen haben. Durch einen Hinweis eines Journalisten aus Brasilien Ende September sei dies ans Licht gekommen.

In der Folge wurde Dino-Frey nach Stuttgart zitiert und will nun nichts mehr zu den Vorgängen sagen. Auch der scheidende Direktor des Karlsruher Naturkundemuseums Norbert Lenz will den Fall nicht mehr kommentieren. Nur soviel, er sei froh, wenn der Vorgang abgeschlossen sei. Der Fall habe seinem Team im Museum erhebliche zusätzliche Arbeit beschert.