Stadt Karlsruhe lässt defekten Lüfter im Autotunnel untersuchen (Foto: SWR)

Nach schwerem Zwischenfall im Probelauf

Stadt Karlsruhe lässt Lüfter im neuen Autotunnel untersuchen

Stand
AUTOR/IN
Jürgen Essig

Die Stadt Karlsruhe lässt den schweren technischen Defekt an einem Lüfter des neuen Autotunnels der Kombilösung untersuchen. Bei einem Test hatten sich Teile gelöst und waren durch die Röhre geflogen.

Die Lüfter-Rotoren sollen nun in einer Materialprüfungsanstalt genau untersucht werden. Auch wenn die Herstellerfirma zertifiziert sei, so könne es doch immer auch zu Materialfehlern beim Aluminium-Guss der Lüfter-Rotoren kommen, so der Geschäftsführer der für den Bau des Tunnels zuständigen Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft KASIG, Frank Nenninger.

Stadt sucht nach gemeinsamer Lösung mit der Herstellerfirma

Die Beweislast liege beim Hersteller, da die Bauabnahme der Anlage noch nicht erfolgt sei, so Nenninger. Dennoch wolle die Stadt zusammen mit der Firma nach Lösungen suchen, um den Tunnel so schnell wie möglich eröffnen zu können. Neben der Ursachenforschung des Herstellers laufen auch eigene Untersuchungen der Stadt Karlsruhe. Kenne man die genaue Ursache des Schadens, dann würden auch die restlichen Lüfter genau untersucht, betont der Geschäftsführer.

Karlsruhe

Schwerer Defekt bei Probelauf Zwischenfall mit Lüfter - Autotunnel in Karlsruhe bleibt noch Monate geschlossen

Die Eröffnung des neuen Karlsruher Autotunnels der Kombilösung verzögert sich möglicherweise bis Weihnachten. Ursache ist ein schwerer technischer Defekt an einem Lüfter.

Auch andere Baustellen der Kombilösung betroffen

Nach Angaben der Stadt könnte es Monate dauern, bis Prüfung und etwaige Reparatur der Lüftungsanlage im Autotunnel abgeschlossen sind und der Tunnel eröffnet werden kann. Von der Verzögerung sind auch kleinere Rückbaumaßnahmen der Kombilösung rund um die Kriegstraße betroffen, die nun verschoben werden müssen.

Drei der insgesamt 36 Lüfter im neuen Karlsruher Autotunnel (Foto: Pressestelle, KASIG)
Drei der insgesamt 36 Lüfter im neuen Karlsruher Autotunnel

Auch Notabschaltung des Tunnel-Lüfters versagte

Bei einem Probelauf kurz vor der eigentlich für den vergangenen Montag vorgesehenen Freigabe des neuen Autotunnels hatten sich Teile eines Lüfter-Rotors gelöst und wurden durch den Tunnel geschleudert. Außerdem funktionierte nach Angaben der Stadt Karlsruhe die für solche Fälle vorgesehene Notabschaltung des Lüfters nicht.

Er werde den Tunnel erst freigeben, wenn eine Wiederholung eines solchen Vorfalls auszuschließen sei, betonte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Dienstag.

Stand
AUTOR/IN
Jürgen Essig