Die Hochfeldhalle im Pforzheimer Stadtteil Huchenfeld war am Samstag gut besucht. Die Warteschlange der Impfwilligen ging trotz schlechtem Wetter fast komplett um den Block. Die meisten waren wegen einer Booster-Impfung dort, aber auch einige Erstimpfer waren dabei. Laut der Pforzheimer Pandemiebeauftragten Nicola Buhlinger-Göpfarth wurden über 1.000 Impfdosen verabreicht. Der Anteil an Erstimpfungen lag bei etwa 30 Prozent.
Pforzheimer Impfaktion gut organisiert
Auch die Besucher waren mit der Impfaktion zufrieden. Kaum einer musste länger als eine halbe Stunde warten und für viele war es ohnehin die einzige Möglichkeit, aktuell einen Impftermin zu bekommen. Wer es endlich in die Turnhalle geschafft hatte, wurde dort von sogenannten "Impf-Paten" in Empfang genommen. Hier wurden zunächst die Daten aufgenommen, dann wurde man zum Impfen an einen der vielen Pavillions geschickt, die in der Turnhalle aufgebaut waren. Dort ging alles ganz schnell: Ärmel hoch, ein kurzer Pieks, fertig. Wer das Prozedere hinter sich hatte, dem war die Erleichterung meist anzusehen.

Hausärzte enttäuscht von Politik
Insgesamt 12 Arztpraxen aus Pforzheim und dem Enzkreis haben sich an der Impfaktion beteiligt. Zusammen mit der Kreisärzteschaft Pforzheim-Enzkreis planten sie die Aktion, organisierten Impfstoff, mieteten die Turnhalle. Der Erfolg stimmt die Verantwortlichen positiv, allerdings seien solche Sonderimpftermine für die Beteiligten auch ein Kraftakt.
"Bei den Zentralpolitikern in Berlin und Stuttgart hat man das Gefühl die sabotieren uns. Erst schicken sie alle sofort zum Boostern und dann beschaffen sie nicht genügend Impfstoff, dass ist ein Skandal."
Ärztin und Mitorganisatorin Nicola Buhlinger-Göpfarth fordert daher mehr Unterstützung von der Politik aus Berlin und Stuttgart. Von dort fühle man sich oft alleine gelassen, teilweise sogar sabotiert. Neben einer besseren Versorgung mit Impfstoff sei es auch wichtig, Impfzentren wieder zu öffnen. Denn alleine könnten die Hausärzte die Impfnachfrage vermutlich kaum bewältigen.