Hundewiese sorgt für Ärger (Foto: SWR)

Anwohner kritisieren Lärmpegel

Bellen verboten? Hundewiese in Karlsruhe sorgt für Ärger

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AUTOR/IN
Rebekka Plies

Seit einem Monat sorgt eine neu umzäunte Hundewiese im Karlsruher Westen für Ärger. Sie wird von Hundebesitzern gut frequentiert und das stört die Anwohner. Die Stadt ist überrascht.

Das hatten sich die Macher doch ein bisschen anders vorgestellt. Seit Tagen hagelt es Kritik von Anwohnerinnen und Anwohnern aus dem Karlsruher Stadtteil Mühlburg an der neu installierten Hundewiese in der Hildapromenade. Holzpflöcke, Maschendrahtzaun und an zwei Seiten ein Eingangstor. Viel Platz für die Vierbeiner zum Toben und Spielen.

"Das Thema Hundegebell haben wir tatsächlich unterschätzt. Wir haben nicht damit gerechnet, dass Hundehalter aus ganz Karlsruhe hierherkommen, um die Fläche zu nutzen."

Hundewiese wird sehr gut angenommen

Jeden Tag pilgern viele Hundebesitzerinnen und Besitzer aus der ganzen Stadt in die Fläche im Karlsruher Westen. Große und kleine Hunde sprinten über die Wiese, jagen hinter Bällen her, fechten die Rangordnung untereinander aus. Herrchen und Frauchen tauschen sich aus und freuen sich, dass ihre Hunde mitten in der Stadt einen Ort haben, um frei herumzurennen. Marcel ist mit seiner Old English Bulldogge Krümmel in den letzten Tagen regelmäßig in der Anlage. Inzwischen kennt er schon viele der anderen Hunde.

"Man muss nicht so auf den Hund achten. Die können sich frei bewegen und nicht vor ein Fahrrad laufen oder hinter einem Jogger her. Das macht es sehr unkompliziert."

Auch Vera Riese mit ihrer Hündin Akira ist begeistert von der Hundefläche. Sie kann die Kritik der Anwohnerinnen und Anwohner am Lärmpegel und an der Ästhetik des Zauns teilweise nachvollziehen, sieht aber mehr Vor- als Nachteile.

Hundewiese sorgt für Ärger (Foto: SWR)

Anwohner fühlen sich gestört

Die 100 Meter lange und 15 Meter breite Fläche sorgt für erhitzte Gemüter in der Nachbarschaft. Der einfache Maschendrahtzaun verschandele die Optik der Hildapromenade und vor allem der Geräuschpegel durch die tobenden Hunde setzt Anwohnern wie Lydia Bähr zu. Aus ihrem Haus hat sie den neuen Hundegarten genau im Blick.

"Abends teilweise bis Mitternacht, morgens ab sechs Uhr hören wir hier Hundegebell. Das geht nicht! Wir wollen, dass das sofort wieder hier wegkommt!"

Eigentlich habe sie Hunde immer gemocht, doch inzwischen sei sie von dem, was sich vor ihrer Haustür abspielt, nur noch genervt und hofft, dass der Zaun schnell wieder wegkommt.

Pilotprojekt wird im Januar ausgewertet

Anfang des Jahres soll es eine erste Evaluation des Pilotprojekts geben. Dass die Wiese so gut angenommen wird, damit hatten die Macher nicht gerechnet und auch nicht mit der massiven Kritik, die Ende des Jahres deutlich zugenommen hat.

"Für mich wäre eine Verlegung keine Lösung, sondern mehr solcher Flächen, dann würde es auch diese Form von Tourismus nicht geben."

Für Doris Fath vom Karlsruher Bauamt ist deswegen auch überhaupt nicht gesagt, ob der Zaun in der Hildapromenade vielleicht genauso schnell wieder abgebaut, wie er vor wenigen Wochen aufgebaut wurde.

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Rebekka Plies