Seit vielen Tagen kaum Regen. Dazu hohe Temperaturen und viel Sonne. Das hohe Gras am Waldrand im Waghäuseler Stadtteil Kirrlach ist hellbraun verfärbt. Auch der Boden ist so trocken wie selten. An der Trockenheit des Bodens erkenne man die Gefahr, sagen die Experten hier.
Waldboden rieselt wie trockener Sand
Lukas Stange ist Waldbrand-Experte der staatlichen Forstverwaltung Baden-Württemberg und lockert mit einer Hacke den Boden mitten im Wald. Alles ist trocken. Auch wenn er tiefer gräbt, rieselt die Erde wie Sand durch seine Finger. Das ist für ihn das deutlichste Zeichen. Der Wald braucht dringend Wasser. Ein Funke würde hier schon genügen, um an bestimmten Stellen für einen Flächenbrand zu sorgen.
Sehr groß ist die Gefahr dort, wo Kiefern stehen. Sie sind sowieso sehr trocken und würden für eine schnelle Ausbreitung des Feuers sorgen.
Ungewöhnlich viele trockene Sommer hintereinander
Trockene Sommer gab es schon früher, auch vor zwanzig Jahren, erzählt der zuständige Revierförster Volker Böning. Aber so viele trockene Sommer hintereinander wie in den vergangenen Jahren, daran kann auch er sich nicht erinnern. Die Waldbrandgefahr ist für ihn ein wichtiges Thema im Sommer. Waldbesucherinnen und Besucher weise er regelmäßig darauf hin, dass Rauchen im Wald immer verboten ist. Grillplätze sind seit diesem Mittwoch gesperrt.
Notfall-Ausrüstung ist im Wald immer dabei
Zigarettenkippen sind nach Einschätzung der beiden der häufigste Grund für Waldbrände. Natürlich auch offenes Feuer an öffentlichen Grillplätzen. Ein Risiko gebe es auch bei Arbeiten im Wald. Heiße Maschinen könnten sehr schnell ein Feuer auslösen, deswegen werde im Sommer besonders aufmerksam und vorsichtig gearbeitet.
Für den Fall der Fälle sind Waldarbeiter seit diesem Sommer mit bestimmtem Material ausgerüstet, um ein Feuer schon früh löschen zu können. Ein Wasserrucksack mit Spritze gehört dazu, eine Klatsche zum Ersticken von Feuer sowie eine Hacke.
Enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
Zu den Vorbereitungen für den Ernstfall gehört auch die enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr in Waghäusel-Kirrlach hat Brunnen im Wald eingerichtet, aus denen Wasser für Löscharbeiten entnommen werden kann.
Glücklicherweise, sagen sie hier, sei in diesem Sommer trotz der anhaltenden Trockenheit noch nichts passiert. Sie hoffen natürlich, dass es dabei bleibt und wünschen sich vor allem eines: Regen.