Eine Gasrechnung wird vor einem Gaszähler gehalten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Neue Infoschreiben erst bei klarer Lage

Kosten wegen gekippter Gasumlage: Hoher Aufwand bei Stadtwerken Karlsruhe

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Sven Huck

Die umstrittene Gasumlage soll nicht kommen – aber das bedeutet für die Stadtwerke einen großen Aufwand, denn Infoschreiben waren schon raus. Die Verunsicherung bei den Kunden ist teils groß.

Die ersten Infoschreiben, in denen Preis-Erhöhungen infolge der von der Bundesregierung zunächst geplanten Gasumlage angekündigt wurden, wurden teils seit längerem von den Statwerken verschickt. Neue Infoschreiben soll es aber erstmal nicht geben, sagen zum Beispiel die Stadtwerke Karlsruhe, Ettlingen, Bruchsal und Pforzheim. Es heißt: Kundinnen und Kunden hätten das mitbekommen. Auf den Internetseiten der Stadtwerke werde auch darüber informiert. Und die Stadtwerke Baden-Baden betonen: Das entsprechende Gesetz sei noch nicht geändert worden.

Stadtwerke: Erhebliche Kosten durch Briefporto

Man könne nicht alle zwei Wochen Infoschreiben verschicken, sagen zum Beispiel die Stadtwerke Ettlingen auf SWR-Anfrage. Und von den Stadtwerken Karlsruhe heißt es: erneut Porto auszugeben, mache keinen Sinn. Immerhin wären das zehntausende Briefe. Der Aufwand sei enorm. Erst einmal wollen die Stadtwerke abwarten.

Es werde neue Infoschreiben geben, heißt es. Sie sollen dann verschickt werden, wenn feststeht, wie zum Beispiel die geplante Gaspreisbremse konkret aussehen soll, so die Stadtwerke Ettlingen und Pforzheim.

"Wir werden die Kunden mit Infoschreiben auf die neue Situation aufmerksam machen, sobald verbindliche Regelungen seitens der Regierung vorgegeben wurden."

Erst kürzlich 50.000 Briefe in Karlsruhe verschickt

Die Stadtwerke Karlsruhe hatten erst kürzlich rund 50.000 Schreiben mit der Ankündigung von Preiserhöhungen mit der Post verschickt. Kaum waren sie im Briefkasten, waren sie schon hinfällig. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass die Gasbeschaffungs-Umlage nicht kommen soll. Kundinnen und Kunden wurden daraufhin kurzfristig per Email informiert, dass die Preise nicht angepasst werden. Allerdings wurden nur etwa 20.000 Mails verschickt – an die, mit denen Mail-Kontakt bestand.

"Für eine fristgerechte Kommunikation benötigen wir als Stadtwerke Karlsruhe einen zeitlichen Vorlauf. Daher konnten wir leider den postalischen Versand nicht mehr stoppen."

Die Stadtwerke Karlsruhe sagen, erstaunlicherweise hielten sich die Nachfragen von Kundinnen und Kunden in Grenzen. Es sei relativ ruhig.

Stadtwerke Ettlingen spüren Verunsicherung bei Kunden

In Ettlingen ist die Situation eine andere: Dort sei eine recht große Verunsicherung zu spüren, heißt es von Stadtwerken dort. Es gebe vermehrt Anrufe oder Anfragen. Das sei nachvollziehbar, so ein Sprecher der Stadtwerke Ettlingen. Kundinnen und Kunden wollten wissen, wie der Preis sein werde. Mitte oder Ende Oktober wird bei den Stadtwerken Ettlingen damit gerechnet, dass ein neues Infoschreiben verschickt wird. Momentan könne nur abgewartet werden, bis Einzelheiten vorliegen.

Auch bei Stadtwerken in Pforzheim kommen im dem Zusammenhang derzeit vermehrt Anfragen von Kundinnen und Kunden herein:

"Wir verzeichnen aktuell etliche Anrufe in Zusammenhang mit der Gas-Situation, dabei spielt teilweise auch die Umlage eine Rolle."

Rastatt

Späte aber richtige Entscheidung Stadtwerke Rastatt begrüßen Stopp der Gasumlage

Die Stadtwerke Rastatt begrüßen den von der Bundesregierung angekündigten Stopp der Gasumlage. Die Entscheidung sei zwar spät, aber richtig, heißt es.

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