Am Geburtstag von Hermann Hesse, dem 2. Juli, wird alle zwei Jahre der Internationale Hermann-Hesse-Preis verliehen. Der Preis dient dem Gedenken an den Dichter, der Pflege literarischen Kultur und der Förderung internationaler Verständigung.
Am Samstagabend haben der türkische Schriftsteller Hakan Günday und seine Übersetzerin Sabine Adatepe den Hermann-Hesse-Preis bekommen.
Gesellschaftliche Missstände literarisch hinterfragen
In seinen Romanen beschäftigt sich Günday mit gesellschaftlichen Missständen, vor allem in der Türkei. Es geht ihm beispielsweise um die Frage, wie ein Einzelner sich in einer Gesellschaft entfalten kann, in der Unterdrückung herrscht. Seine Figuren sind oft Außenseiter, die versuchen wollen, die Grenzen zu sprengen, die Herkunft und soziale Schicht ihnen gesteckt haben. Günday fordere mit seiner Arbeit das Publikum auf, an scheinbar festgeschriebenen Normen zu zweifeln, so die Jury.
Günday betonte, es sei eine außerordentliche Ehre für ihn, ausgerechnet den Hermann-Hesse-Preis zu erhalten. Das Werk von Hesse habe ihm schon mehrmals Inspiration für das eigene Schreiben gebracht. Die Übersetzerin Adatepe dankte der Hermann-Hesse-Stiftung insbesondere dafür, dass der Preis auch für literarische Übersetzung verliehen wird. Das sei keine Selbstverständlichkeit.
Renommierter internationaler Preis
Die Ehrung zählt zu den renommiertesten deutschen Literaturpreisen. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Stifter des Preises sind die Sparkasse Pforzheim Calw und der Südwestrundfunk.