Viele Bäcker-Kunden erwarten auch kurz vor Ladenschluss noch frisch gebackenes Brot oder Brötchen und eine große Auswahl. Das hat zur Folge, dass abends viel Brot übrig bleibt.
Die meisten Bäckereien machen daraus Semmelbrösel oder Knödelbrot, so auch die Bäckerei Reinhardt aus Knittlingen (Enzkreis). Trotzdem bleibt auch danach immer noch Brot übrig - zum Wegwerfen zu schade, fand Bäckermeister Andreas Reinhardt. Deswegen hatte er die Idee, den Rest zur Gin-Produktion zu nutzen.
Wie wird aus Brot Gin?
Dazu bringt er regelmäßig einen Teil der Semmelbrösel ins knapp 15 Kilometer entfernte Zaberfeld (Kreis Heilbronn). Dort steht die Brennerei von Martin Häußer, und hier vergären die Semmelbrösel. Im Stahltank werden sie in zwei bis drei Tagen zu einer Maische. Und diese kann destilliert werden. Heraus kommt ein Schnaps aus Brot, also ein Brotbrand.

Den besten Geschmack geben übrigens Körnerbrötchen, sagt Brenner Martin Häußer, vor allem, wenn sie etwas dunkler gebacken sind. "Dann kommen die Röstaromen richtig super im Brotbrand rüber und somit auch der beste Genuss", erzählt er.
Fertig erst nach zweitem Brennvorgang
Doch bevor Gin daraus wird, braucht es noch einen Brennvorgang. Mit Wachholder, Zitronengras und anderen Gewürzen wird dann aus dem Brotbrand ein Gin. Das genaue Rezept: Betriebsgeheimnis. Wer den besonderen Gin probieren will, der muss nach Knittlingen in die Bäckerei Reinhardt. Denn nur dort wird der Brot-Gin verkauft.