Seit Freitag dürfen wegen der hochansteckenden Vogelgrippe keine Besucherinnen und Besucher mehr in den Karlsruher Zoo. Das teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. Wie lange der Zoo geschlossen bleibt, ist noch unklar.
Viele Tiere in Quarantäne
Mittlerweile sind 200 Vögel in Quarantäne, die meisten von ihnen sind Wasservögel. Die Tiere wurden in 25 kleine Einheiten unterteilt und sind in diversen Räumen im Zoo isoliert, so Zoodirektor Matthias Reinschmidt. In den nächsten Tagen werden alle betroffenen Tiere auf die Vogelgrippe getestet.
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Ein Taucher versucht im Ententeich des Karlsruher Zoos die dort lebenden Tiere einzufangen. dpa Bildfunk picture alliance/dpa | Uli Deck -
Die Eiderenten und Zwergsäger kommen in Innengehege. dpa Bildfunk picture alliance/dpa | Uli Deck -
Mit der Maßnahme will man die Tiere vor der ansteckenden Vogelgrippe schützen. dpa Bildfunk picture alliance/dpa | Uli Deck
"Ich bin besorgt und hoffe, dass es nicht zu weiteren Todesfällen kommt."
Fünf Zootiere an der Geflügelpest gestorben
Zunächst war die Geflügelpest bei einem Graureiher in der Günther-Klotz-Anlage, einer Karlsruher Grünanlage, festgestellt worden. Mittlerweile hat das Virus auch den Zoo erreicht. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut, hat drei Verdachtsfälle - zwei Hawaiigänse und ein Pelikan - bestätigt. Zuvor wurde das Exotenhaus vorsorglich geschlossen.
Angst vor Ausbreitung Verdacht auf Vogelgrippe - Karlsruher Zoo schließt Exotenhaus
Der Karlsruher Zoo hat mehrere Verdachtsfälle von Geflügelpest gemeldet und deshalb umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Unter anderem wurde das Exotenhaus geschlossen.
Mittlerweile sind zwei weitere Pelikane gestorben. Außerdem wurden zwei Wildvögel, die sich auf dem Gelände des Zoos aufgehalten hatten, ebenfalls tot aufgefunden.
Private Geflügelhaltungen sollen geschützt werden
Die Vogelgrippe kann über Schuhe, Kleidung oder Gegenstände weiter verbreitet werden. Um zu verhindern, dass das Virus auch die private Geflügelhaltung erreicht, muss der Zoo nun geschlossen werden.
Zuvor war die Geflügelpest in Baden-Württemberg schon bei einem Greifvogel in Donaueschingen und bei einer Rothalsgans im Tierpark in Heidelberg nachgewiesen worden. Geflügelhalter wurden aufgerufen, Vorkehrungen gegen einen möglichen Eintrag des Virus über Schuhe und Kleidung in die eigene Tierhaltung zu treffen. Gefahren durch Kontakt mit Wildvögeln könnten durch engmaschige Zäune mit Überdachung und durch Stallhaltung deutlich verringert werden. Je nach Gefahrenlage wurde eine Stallpflicht nicht ausgeschlossen.
Was ist die Vogelgrippe?
Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln vorkommt. Die Krankheit ist Experten zufolge für Menschen ungefährlich. Seit Mitte Oktober wurden nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts infizierte Vögel unter anderem auch in Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg gefunden.
Wer tote Wasser- oder Greifvögel findet, sollte diese dennoch nicht berühren, sondern die zuständige Veterinärbehörde informieren.