Wegen der Corona-Vorgaben sind quasi alle größeren Veranstaltungen in der Region abgesagt. Die Fastnacht in diesem Jahr muss auch wieder ohne Straßenumzüge und Prunksitzungen auskommen. Dennoch lassen sich die zahlreichen Narren in der Region ihre fünfte Jahreszeit nicht nehmen. Unter Berücksichtigung des aktuellen Infektionsgeschehens und den Vorgaben der baden-württembergischen Landesverordnung planen sie mit kleinen Aktionen.
Das "Karlsruher Umzügle" auf dem Messplatz
Der Präsident vom Festausschuß Karlsruher Fastnacht (FKF), Michael Maier, sieht sich dabei durch die neue Landes-Coronaverordnung in den Planungen für die Karlsruher Fastnacht bestätigt. Demnach erlaube die aktuelle Coronaverordnung die Durchführung eines stationären Umzugs mit begrenzter Teilnehmerzahl – das "Karlsruher Umzügle" - am Fastnachts-Sonntag um 14.11 Uhr auf dem Messplatz.
Bereits am 12. Februar um 11.11 Uhr wird auf dem Karlsruher Marktplatz der Narrenbaum eingeweiht- wer dabei sein will, braucht eine FFP2-Maske und muß den vorgeschriebenen Abstand einhalten. Auch bei der Planung für den Närrischen ökumenischen Gottesdienst soll es nach Auskunft des FKF bleiben: Der Gottesdienst findet am 19. Februar um 11.11 Uhr in der Pfarrkirche St. Stephan statt. Die zugelassene Teilnehmerzahl ist auf 110 Gottesdienstbesucher begrenzt. Alle Planungen des FKF, so betonte Michael Maier, stehen aber noch unter dem rechtlichen Vorbehalt, daß das Städtische Ordnungsamt „Grünes Licht“ gibt.
Bühler Hexen gehen mit Guggemusik auf die Straße
Im südlichen Landkreis Rastatt halten sich die "Bühler Hexen" treu an ihr Motto vom vergangenen Jahr "Nix mache isch au nix": Am Schmutzigen Donnerstag wollen sie mit Guggemusik- und Tanzauftritten auf verschiedenen Plätzen das närrische Volk in der Zwetschgenstadt bei Laune halten. Und gegen einen kleinen Obolus für die Vereinskasse können die Bühler die Hexen sogar nach Hause buchen - für einen Exklusiv-Auftritt im Freien.
In der Nachbargemeinde Ottersweier ziehen die Narren am 26. Februar beim "Schlempeln" in kleinen Gruppen von Haus zu Haus und bitten nach altem Brauch um Eier und Speck, die im Anschluss dann auch in der Gruppe gebraten und verzehrt werden.
Alter Weihnachtsbaum als Narrenbaum in Karlsruhe
"Mir könne net nix mache", heißt es auch beim Festausschuss Karlsruher Fastnacht. In diesem Jahr soll diesmal ein ausgedienter Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz in Karlsruhe zum Narrenbaum umdekoriert werden. Spätestens zum närrischen Gottesdienst am 19. Februar in der Kirche St. Stephan soll der Narrenbaum fertig geschmückt und aufgestellt sein. Er bleibt dann bis Aschermittwoch stehen. Weil der Große Umzug am Fastnachtsdienstag coronabedingt abgesagt ist, ist als Ersatz ein Umzug im Kleinformat auf dem Karlsruher Messplatz geplant: Mit höchstens 500 Teilnehmenden unter 2G-Plus und mit Zugangskontrollen.

Große Präsenzveranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt
In Rastatt sind alle großen Präsenzveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die vier großen Rastatter Narrenvereine wollen trotzdem närrische Akzente setzen und ab 7. Februar die Schaufenster von zehn Innenstadtgeschäften mit typischen Kostümen, Häs und Masken dekorieren. Dazu gibt es eine virtuelle Rathausstürmung am Schmutzigen Donnerstag mit dem Rastatter Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch (CDU).
In Ötigheim (Kreis Rastatt) planen die Narrenvereine am 19. Februar eine interaktive Fastnachtssitzung mit Online-Büttenreden, Tanz- und Gesangeinlagen. Dazu sind die Narren in Kleingruppen unterwegs, um närrische Bürger zuhause zu besuchen und gemeinsame Quiz-Spiele zu machen. Auch die "Kuppenheimer Knöpfle" sind am Fastnachtssamstag in der Fußgängerzone in kleinen Gruppen unterwegs. Wer ihnen begegnet, bekommt einen kleinen Narrengruß geschenkt.
Bruchsal: Fastnacht im Mai
Andere Gemeinden wollen wegen der Pandemie lieber auf "Nummer Sicher" gehen und haben die fünfte Jahreszeit einfach im Kalender verschoben: In Bruchsal (Kreis Karlsruhe) planen die Vereine im Mai eine fastnachtsähnliche Veranstaltung, Au am Rhein (Kreis Rastatt) verlegt seinen Fastnachtsumzug in den Sommer und in Forbach (Kreis Rastatt) feiern die "Talhutzel" ihr 70-jähriges Bestehen mit Umzug und großer Prunksitzung im Juli.